DOC. 62
DISCUSSION
OF
HASENÖHRL
589
830
Physikalische
Zeitschrift.
10.
Jahrgang.
No.
22.
nicht eine abnorme Intensität
hat,
und
daher
die
Bewegung
als
quasi
stationär
anzusehen
ist)
zu 8n/3 e4/mc2w
ergibt,
wo e
und
m
Ladung
und
Masse des Elektrons sind.
(Diese
Kraft ist
verhaltnismäßig
nicht
allzu
gering;
hätte die
einfallende
Strahlung
die Intensität der Sonnen-
strahlung,
so
würde
das Elektron eine Beschleuni-
gung
von ca. 0,05 cm
sec-2
erfahren.)
Der
Widerstand, den das
bewegte
Elektron
erfahrt,
ergibt
sich
zu:
,,
32 jr
e*
A==
yu
ß.
9
TK'C*2
Um
uns
eine
Vorstellung
von
der Größen-
ordnung
dieses Effektes
zu
bilden, wollen wir
in
Beispiel
1
und
2 a=1/2 10-7 cm setzen,
welche Größe
ungefahr
dem Molekülradius
entspricht.
Für
die
Dichte der
Strahlung
u
setzen
wir
den
Betrag
der
Hohlraumstrahlung
bei
00
C
ein.
Bei
Beispiel 2
muß noch eine
Voraussetzung
über die
spektrale
Verteilung
der
Energie gemacht
werden; wir
nehmen die durch
das
Plancksche
Gesetz
geforderte
Verteilung,
ebenfalls
für 00
C
an.
Wir können dann die Abnahme der leben-
digen
Kraft L berechnen,
die
der
oben
ange-
gebene
Widerstand
bei
der
Bewegung
eines
oder
vieler solcher
Korper
(solange sie
sich
gegenseitig
nicht
beeinflussen)
zur
Folge
hat.
Es
ergibt
sich bei den drei betrachteten
Bei-
spielen für
-
1/L
dL/dt
bezw.
der
Wert
1,4.
10-5
sec-1;
1,2-
10-18
sec-1;
!
,9
•
10-12
sec-1.
Fall
1
ist
nur
wegen
seiner Einfachheit mit
in
Betracht
gezogen
;
die
Annahmen,
daß
a=1/2 10-7 cm
und
groß gegen
die
Wellen-
länge
der
Strahlung
bei
00
C sei, widersprechen
einander.
Wit
beschäftigen
uns
daher
nur
mit
den
zwei
letzten
Zahlen;
sie
zeigen,
daß die
gesuchte
Abnahme der
lebendigen
Kraft eine
außerordentlich
geringe
ist. Dieselbe würde
erst
in
3-108
bezw.
in
200
Jahren
um
1
Proz.
sinken. Auch
wenn
die
anfängliche
Dichte
der
Strahlung
eine
größere
ist, wenn
sie
etwa
der
Hohlraumstrahlung
bei fünffacher
absoluter
Temperatur,
also bei
10920
C
entspräche,
wären
die
obigen
Zahlen
770
Jahre
bezw.
1/3
Jahr.
Denken
wir
uns nun
einen nach außen
ganz
abgeschlossenen
Raum,
in
dem sich
Strahlungs-
energie
und ein
"Gas"
befinden, dessen Mole-
küle
aus
einer reflektierenden
Kugel,
wie wir sie
etwa
in
Beispiel
2
behandelt
haben,
besteben.
(Es kann sich
hier
natürlich
höchstens
um
ein
ganz
rohes Bild tatsachlicher Vorgange
han-
deln;
die Ausdrücke
"Gas"
und
"Molekül"
sind darchaus nicht
wörtlich
zu
verstehendEs
wird sich nach dem
Obigen
die
kinetische
Energie
der
Moleküle
allmählich
in
Strahlung
verwandeln
-
diese
Umwandlung
wird aber
so langsam
vor
sich
gehen,
daß die
gewöhn-
lichen
Gasgesetze
(das
Verteilungsgesetz
der
Geschwindigkeiten etwa,
oder das
Verhältnis
der
spezifischen
Wärmen)
nicht
in
merkbarer
Weise alteriert würden.
Die
Veranderung
der
Strahlung
wird
im
allgemeinen prozentuell
viel
rascher
vor
sich
gehen;
mit
der
Vermehrung
der
Strahlungs-
energie
ist
in
den meisten Fällen eine Ver-
kürzung
der
Wellenlänge
verbunden.
Das
genauere
Studium der
Veranderung
der
Strahlung bezüglich
Gesamtintensitat und
spek-
traler
Verteilung,
sowie
des
Einflusses der
Eigenschwingungen
der
bewegten Körperchen
behalte ich einer
späteren Untersuchung
vor.
Nach Herrn Einsteins
Hypothese
würde der
hier
statuierte
Effekt
durch die
Unregelmäßig-
keiten der
Strahlung gerade aufgehoben.
(Die
ausführliche
Begründung
der
hier
an-
gegebenen
Resultate wird demnachst
an
anderer
Stelle
publiziert
werden.)
Wien, im
Oktober
1909.
(Eingegangen
13.
Oktober
1909.)
Diskussion.
[1]
Einstein: Natürlich würden
in
diesem Falle
die
unregelmäßigen Schwankungen gerade
so
sein,
daß das Maxwellsche
Verteilungsgesetz
aufrecht erhalten
wird, d. h.
daß die
Dämpfung
kompensiert
wird durch die
unregelmäßigen
Stöße.
[2]
Vortragender: Ich weiß
nicht,
ob ich Sie
richtig
verstehe. Sie meinen,
wenn
Sie ein
abgeschlossenes
Gefaß sich denken und
Körper-
chen
sich
darin
bewegen.
daß die
überhaupt
nicht durch die
Strahlung gedämpft
würden.
Einstein:
Jawohl.
Vortragender: Ich
bekomme merkbare
Dämpfung
der
Bewegung
erst in
praktisch
un-
endlich
langer
Zeit.
Planck: Die
Voraussetzungen,
von
denen
die beiden Herren
ausgehen,
sind wohl
ver-
schieden. Der Herr
Vortragende
betrachtet
eine vollkommen
gleichmäßige
Strahlungsinten-
sität,
während Herr Einstein
Schwankungen
der
Strahlung
betrachtet und dadurch auch
Schwankungen
in
den resultierenden
Wirkungen,
d. h.
keine
vollständige Dämpfung
bekommt.
[3]
W.
Seitz
(Aachen),
Uber eine
neue
Röntgen-
röhre
von
konzentrierter
Wirkung.
Die
Intensität der
Röntgenstrahlen
ist
be-
kanmlich
innerhalb
gewisser
fit
-nzeu umgekrh'
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