524 DOC. 20
THEORETICAL ATOMISM
254
12.
Albert
Einstein: Theoretische Atomistik
nicht
der Fall
ist,
ist hier
von
großer Wichtigkeit.
Eine Theorie
bekommt
offen-
bar
erst
dadurch
einen wissenschaftlichen
Wert,
daß die
ihr
zugrunde
liegenden
Annahmen
einfacher, d.
h.
von
geringerer Mannigfaltigkeit
sind als deren
mit
der
Erfahrung vergleichbare
Folgerungen.
Außer der
Molekularhypothese
benutzt
die
Kinetik
noch die
Annahme,
daß
auf
die Moleküle und
Atome die Gesetze
der Mechanik
ungeändert
angewendet
werden
dürfen,
wobei die Atome als materielle
Punkte behandelt
werden.
Letzteres
bedeutet,
daß die
Lage
eines Atoms als
bestimmt
gedacht
wird durch
die
Angabe
eines
einzigen
Punktes,
daß
man
also
von
einer
Orientierung
bzw.
Drehung
eines Atoms
nicht
reden könne.
Wir denken uns nun
ein
beliebiges
isoliertes
physikalisches System von
Korpern,
d. h.
ein
solches, das mit Korpern
anderer Systeme
in keinerlei
Wechselwirkung stehe.
Dies
System
besteht
im Sinne der Theorie aus einer
ungeheuer groBen Zahl von Atomen, die gewisse,
nur
von
ihrer
Lage abhängige
Kräfte aufeinander
ausüben und sich nach den Gesetzen der Mechanik
bewegen.
Verfolgten
wir
ein Atom eine
Zeitlang
auf
seinen
Wegen,
so
würden wir wahr-
nehmen,
daß dessen
Geschwindigkeit
c
im Laufe der Zeit
infolge
der Wechsel-
wirkung
mit
anderen Atomen die verschiedensten Werte
annimmt,
ebenso also
c2
die als
kinetische
Energie
desselben bezeichnete Größe
m
(m
=
Masse des
Atoms).
Wenn wir aber das Atom
lange genug verfolgen,
werden wir
aus
allen
Werten,
welche die kinetische
Energie
im Laufe der Zeit
annimmt,
einen
ge-
wissen Mittelwert bilden
können,
den wir mit "L"
bezeichnen.
Die
Analyse
ergibt
nun
ganz
allgemein den Satz,
daß jener zeitliche Mittel-
wert
L
der variabeln Größe
mc2
2
für alle
Atome des Systems
den-
selben Wert hat.
Ein Molekül
hat
man
sich als
aus
mehreren
Atomen be-
stehend
zu
denken,
die
zwar
relativ
zueinander
beweglich,
aber mit solchen
Kräften
ausgestattet
sind,
daß die Abstände
der das Molekül
bildenden Atome
nicht
über
gewisse
Grenzen anwachsen
können. Der Schwerpunkt
eines
Mole-
küls
hat
in
jedem Augenblick
eine
gewisse Geschwindigkeit
C,
die durch die
Geschwindigkeitenseiner
Atome
bestimmt
ist;
man
nennt
C
passend
die Geschwin-
digkeit
der fortschreitenden
Bewegung
des
Moleküls.
Ist
M die Masse des Mole-
küls,
so
kann
man
M
2
als
die
kinetische
Energie
der
fortschreitenden Bewe-
gung
des Moleküls bezeichnen.
Die
Analyse
lehrt
nun,
daß
der
zeitliche Mittel-
wert
dieser
letzteren
ebenfalls
gleich
L
ist, d. h.
gleich
ist für alle Moleküle des
Systems
und
gleich
dem
entsprechenden
Mittelwert für das einzelne
Atom.
Die Größe L
ist also ein
allgemeines
Maß für die
Heftigkeit
der Molekular-
bewegung
in
einem
System.
Haben
zwei zunächst isolierte
Systeme
dasselbe L
und
vereinigt
man
sie
dann
zu
einem
einheitlichen
Systeme,
ohne
den
Systemen
Arbeit
oder Wärme zuzuführen
(Berührung),
so
ist die
charakteristische
Größe
L des
Gesamtsystems
dieselbe
wie
diejenige
der beiden
ursprünglichen
Systeme;
es
findet
bei
der
Berührung
kein
Energieaustausch
statt.
Besitzen
aber die
Einzelsysteme
vor
der
Berührung
verschiedene L-Werte,
so
muß
bei der
Berüh–
Ein allgemeines
Resultat der
Theorie
(Aqui-
partition der
kinetischen
Energie).
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