384
DOC.
38 THEORY OF
SPECIFIC HEAT
Plancksche
Theorie
der
Strahlung
etc.
185
für die auf das
Grammäquivalent bezogene spezifische
Wärme
des
Stoffes
c
=
3
R
n
oder
-
in Grammkalorien
ausgedrückt
-
c
=
5,94n
wenn
n
die Anzahl der Atome im
Molekül
bedeutet.
Es ist
bekannt,
daß diese
Beziehung
für die meisten Elemente und
für
viele
Verbindungen
im festen
Aggregatzustand
mit be-
merkenswerter
Annäherung
erfüllt ist (Doulong-Petitsches
[18]
Gesetz, Regel
von
F. Neumann
und
Kopp).
Betrachtet
man jedoch
die Tatsachen etwas
genauer, so
begegnet
man
zwei
Schwierigkeiten,
die der Anwendbarkeit
der Molekulartheorie
enge
Grenzen
zu
ziehen scheinen.
1.
Es
gibt
Elemente
(Kohlenstoff,
Bor und
Silizium),
welche im festen Zustande bei
gewöhnlicher
Temperatur
eine
[19]
bedeutend kleinere
spezifische
Atomwärme besitzen als
5,94.
Es haben ferner alle festen
Verbindungen,
in denen
Sauerstoff,
Wasserstoff oder mindestens eines der eben
genannten
Ele-
mente
vorkommen,
eine kleinere
spezifische
Wärme
pro
Gramm-
molekül als
n.
5,94.
[20]
2.
Hr. Drude hat
gezeigt1),
daß die
optischen
Erschei-
nungen
(Dispersion)
dazu
führen, jedem
Atom einer
Verbindung
mehrere
unabhängig
voneinander
bewegliche
Elementarmassen
zuzuschreiben,
indem
er
mit
Erfolg
die
ultraroten
Eigen-
frequenzen
auf
Schwingungen
der
Atome
(Atomionen),
die
ultravioletten
Eigenfrequenzen
auf
Schwingungen
von
Elek-
tronen
zurückführte. Hieraus
ergibt
sich für die molekular-
kinetische Theorie
der
Wärme
eine zweite bedeutende
Schwierig-
keit,
indem die
spezifische
Wärme
-
da die Zahl der
beweg-
lichen
Massenpunkte pro
Molekül
größer
ist
als dessen Atom-
zahl
-
den
Wert
5,94n
beträchtlich
übersteigen
müßte.
[22]
Nach
dem
Obigen
ist
hierzu
folgendes
zu
bemerken.
Wenn
wir die
Träger
der
Wärme in festen
Körpern
als
periodisch
schwingende
Gebilde
ansehen,
deren
Frequenz
von
ihrer
Schwingungsenergie unabhängig
ist,
dürfen
wir
nach
der
Planckschen
Theorie der
Strahlung
nicht
erwarten,
daß die
[21]
1)
P.
Drude, Ann. d.
Phys.
14.
p.
677.
1904.
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