DOC. 47 THE RELATIVITY PRINCIPLE
437
Einstein,
Relativitätsprinzip u.
die
aus
demselben
gezog.
Folgerungen. 415
I.
Kinematischer
Teil.
§
1.
Prinzip
von
der Konstanz der
Lichtgeschwindigkeit.
Definition der Zeit. Relativitätsprinzip.
Um
irgendeinen physikalischen Vorgang
beschreiben
zu
können,
müssen wir imstande
sein,
die in den einzelnen Punkten des Raumes
stattfindenden
Veränderungen
örtlich und zeitlich
zu
werten.
Zur örtlichen Wertung eines in einem Raumelement stattfindenden
Vorganges von
unendlich
kurzer
Dauer
(Punktereignis)
bedürfen wir
eines Cartesischen
Koordinatensystems, d. h.
dreier aufeinander senk-
recht
stehender,
starr miteinander
verbundener,
starrer
Stäbe,
sowie
eines starren
Einheitsmaßstabes.1)
Die Geometrie
gestattet,
die
Lage
eines Punktes
bezw.
den Ort eines
Punktereignisses
durch drei Maß-
zahlen
(Koordinaten
x, y,
z) zu bestimmen.2)
Für
die zeitliche
Wertung
eines
Punktereignisses
bedienen wir
uns
einer
Uhr,
die relativ
zum
Koordinatensystem
ruht und in deren
unmittelbarer
Nähe das
Punkt-
ereignis
stattfindet. Die Zeit des
Punktereignisses
ist
definiert durch
die
gleichzeitige
Angabe
der Uhr.
Wir
denken
uns
in vielen Punkten relativ
zum
Koordinatensystem
ruhende Uhren
angeordnet.
Dieselben
seien sämtlich
gleichwertig, d. h.
die Differenz der
Angaben
zweier
solcher Uhren soll
ungeändert bleiben,
falls sie nebeneinander
angeordnet
werden. Denkt
man
sich
diese Uhren
irgendwie eingestellt,
so
erlaubt die
Gesamtheit
der
Uhren,
falls letztere
in
genügend
kleinen Abständen
angeordnet sind,
ein
beliebiges
Punkt-
ereignis
-
etwa mittels der
nächstgelegenen
Uhr
-
zeitlich
zu
werten.
Der
Inbegriff
dieser
Uhrangaben
liefert
uns
aber
gleichwohl
noch
keine
"Zeit", wie
wir
sie
für
physikalische
Zwecke
nötig
haben.
Wir
bedürfen vielmehr hierzu noch einer
Vorschrift,
nach welcher diese
Uhren relativ zueinander
eingestellt
werden sollen.
Wir nehmen
nun an,
die Uhren
können
so
gerichtet
werden,
daß
die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
eines
jeden Licht-
strahles im Vakuum
-
mit
Hilfe dieser
Uhren
gemessen
-
allenthalben
gleich
einer universellen Konstante
c
wird,
vorausgesetzt,
daß das
Koordinatensystem
nicht
beschleunigt
ist. Sind
A und
B
zwei relativ
zum
Koordinatensystem
ruhende,
mit Uhren
ausgestattete Punkte,
deren
Entfernung
r
beträgt,
und ist
tA
die
An–
1)
Statt
von
"starren" Korpern, könnte hier
sowie
im folgenden ebenso
gut
von
deformierenden Kraften nicht unterworfenen festen Korpern
ge-
sprochen werden.
2)
Hierzu braucht
man
noch
Hilfsstäbe
(Lineale, Zirkel).
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