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DOC.
47 THE RELATIVITY
PRINCIPLE
416
Einstein,
Relativitätsprinzip
u.
die
aus
demselben
gezog.
Folgerungen.
gabe
der
Uhr
in
A,
wenn
ein durch das Vakuum in der
Richtung
AB
sich
fortpflanzender
Lichtstrahl
den
Punkt
A
erreicht, tB
die
Angabe
der
Uhr in B beim Eintreffen des Lichtstrahles in
B,
so
soll
also,
wie auch die den Lichtstrahl emittierende
Lichtquelle, sowie
andere
Körper bewegt
sein
mögen,
stets
r
tß
-;
sein.
Daß
die
hier
gemachte Annahme,
welche wir
"Prinzip
von
der Kon-
stanz der
Lichtgeschwindigkeit" nennen wollen,
in der Natur
wirklich
erfüllt
sei,
ist
keineswegs selbstverständlich,
doch wird dies
-
wenigstens
fur
ein
Koordinatensystem von
bestimmtem
Bewegungszustande
-
wahr-
scheinlich
gemacht
durch die
Bestätigungen,
welche
die,
auf die
Voraus-
setzung
eines absolut ruhenden Äthers
gegründete
Lorentzsche Theorie1)
durch
das
Experiment
erfahren
hat.2)
Den
Inbegriff
der
Angaben
aller
gemäß
dem
vorhergehenden
ge-
richteter
Uhren,
welche
man
sich in den einzelnen
Raumpunkten
relativ
zum Koordinatensystem
ruhend
angeordnet
denken
kann,
nennen
wir
die
zu
dem
benutzten
Koordinatensystem gehörige
Zeit oder
kurz die
Zeit
dieses
Systems.
Das
benutzte
Koordinatensystem
samt
Einheitsmaßstab und den
zur
Ermittlung
der Zeit des
Systems
dienenden
Uhren,
nennen
wir
"Bezugssystem
S". Wir denken
uns
die
Naturgesetze
in
bezug
auf
das
Bezugssystem
S
ermittelt,
welches
etwa zunächst relativ
zur
Sonne ruhe. Hierauf werde das
Bezugssystem
S
durch
irgendeine
äußere Ursache eine
Zeitlang beschleunigt
und
gelange
schließlich
wieder in einen
beschleunigungsfreien
Zustand. Wie werden die
Naturgesetze
ausfallen, wenn man
die
Vorgänge
auf das nunmehr in
einem anderen
Bewegungszustande
befindliche
Bezugssystem
S
bezieht?
In
bezug
hierauf machen wir
nun
die denkbar einfachste und
[19]
durch das
Experiment von
Michelson
und Morley nahe
gelegte
Annahme:
Die Naturgesetze sind unabhängig
vom
Bewegungs-
zustande des
Bezugssystems,
wenigstens falls letzterer ein
beschleunigungsfreier
ist.
Auf diese
Annahme,
welche wir
"Relativitätsprinzip" nennen,
[17]
[18]
1)
H.
A.
Lorentz,
Versuch einer Theorie der elektrischen und
optischen Erscheinungen
in
bewegten Korpern. Leiden
1895.
2)
Insbesondere kommt in Betracht,
daB diese
Theorie den
Mit-
fuhrungskoeffizienten
(Fizeauscher
Versuch)
im
Einklang mit der
Er-
fahrung
lieferte.