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DOC.
24
DISCUSSION
OF GDNA
LECTURES
Physik.
Zeitschr. XII,
1911.
Glatzel,
Demonstration
von
Wechselstromvorgängen. 1069
schen Effekt annehmen
müßte,
so
groß sind,
daß
sie
sich der
Größenordnung
nach nicht in
Übereinstimmung
mit den wirklich beobachteten
Verhältnissen
bezüglich
Intensität und maximaler
kinetischer
Energie
der emittierten Elektronen
bringen
lassen.
Sommerfeld:
Die
Größen,
die Lorentz
für
die Zeitdauer
r
findet, gelten
natürlich hier
für monochromatisches
Licht in derselben Größen-
ordnung.
Man
kann
nun
zeigen,
daß
unsere
Ergebnisse
nicht auf
monochromatisches Licht
beschränkt
sind,
und
man
muß das
zeigen,
denn
monochromatisches
Licht
gibt
es
nicht.
Wenn
man nun
natürliches Licht auffallen
läßt,
und
die für monochromatisches
Licht
gefundenen
Gesetze bleiben bis auf die
erwähnte
Streuung
bestehen,
so
ist die
Schwierigkeit
der Zeitdauer
ausgeschaltet.
Stark:
Das
Licht,
das
bei
spektraler
Zer-
legung angewendet
wurde,
war
doch
praktisch
monochromatisch. Ladenburg hat mit den
Linien des
Quecksilberlichtbogens gearbeitet.
Deren
Frequenzbereich
ist
sehr klein.
Haben
Sie
für einen bestimmten
Frequenz
bereich
die
Rechnung durchgeführt? Z.
B.
für
eine
Spektrallinie
von
der Breite
1
Angström-
Einheit?
Sommerfeld:
Ja,
für eine
Spektrallinie.
Stark: Ein solches Resultat wäre im Zu-
sammenhalt mit der
Rechnung
von
Lorentz
allerdings
erstaunlich. Es wird wohl
die
genaue
Mitteilung
der
Rechnung folgen.
Einstein: Wäre
die
Zeit,
die
zu
einem voll-
kommenen
Absorptionsakt
nach der
vorgetragenen
Theorie nötig
ist,
nicht
so
groß,
daß
sie der
[1] Beobachtung zugänglich wäre?
In
diesem Falle
wäre
die
experimentelle Untersuchung
von
höchstem Interesse.
Sommerfeld: Ich
glaube,
es
würde
mög-
lich
sein,
die theoretische Akkumulationszeit mit
[2]
dem
Experiment
zu
vergleichen.
Stark: Läßt sich die
mitgeteilte
Resonanz-
theorie auch auf die Emission
von
Kathoden-
strahlen durch
Röntgenstrahlen
ausdehnen?
Dieses wäre
zu
verlangen,
da das Phänomen
doch
ganz analog
dem lichtelektrischen Effekt
ist.
Sommerfeld:
Ich hoffe.
Koenigsberger: Die
spezifische
Wärme bei
konstantem Volumen
übersteigt
bei mehreren
metallischen Elementen den Wert
6
bei hoher
Temperatur.
Auch kann die
spez.
Wärme durch
die
ursprüngliche
Einsteinsche
Formel bei
Metallen nicht
dargestellt
werden;
während
sie
bei
einem Isolator
wie
Diamant
viel
besser
stimmt. Vielleicht müssen doch die freien Elek-
tronen
in Metallen
berücksichtigt
werden. Da-
her scheint mir der Verlauf der
spez.
Wärme
mehr
qualitativ
als
quantitativ
eine Stütze der
Quantentheorie
zu
sein.
Rubens: Es lassen sich doch wohl mit der
Einsteinschen Formel die Nernstschen
Ver-
suche über
spez.
Wärme bei tiefen
Temperaturen
vollständig darstellen,
wenn man
nicht bei einer
einzelnen
Schwingung
stehen
bleibt,
sondern
viele
Eigenfrequenzen
annimmt, wie
dies
die
Einsteinsche Formel
ja
auch
voraussetzt.
Br. Glatzel
(Charlottenburg),
Eine Maschine
zur
Demonstration
von
Wechselstrom-
vorgängen.
(Mit
Tafel
XIII.)
Die
nachstehend beschriebene kleine Maschine
habe
ich
bauen
lassen,
um
in
einfacher Weise
experimentell
die
Erscheinungen zeigen
zu
können, welche sich bei
Zusammensetzung
von
Wechselströmen verschiedener Phase und
Pe-
riodenzahl
ergeben.
Man hätte diese
Aufgabe
auch
in
der Weise lösen können, daß
man
in
Verbindung
mit der
Generator-Wechselstrom-
maschine oder dem Wechselstromnetz
ein
zweites
Aggregat verwandte,
welches
aus
Motor und
Generator besteht
und hätte
es
dann
in
der
Hand
gehabt,
durch
entsprechende Regulierung
des Antriebsmotors
der zweiten Maschine die
Periodenzahl des zweiten
Wechselstromes
in
der
gewünschten
Weise
zu
verändern.
Jedoch
wäre
es
bei
dieser
Anordnung etwas
schwierig
gewesen,
auch
beliebige
Phasendifferenzen
her-
zustellen. Überdies würden sich
Schwankungen
in der
Umdrehungsgeschwindigkeit
der beiden
Wechselstromgeneratoren
recht störend bemerk-
bar
machen,
da die beiden Maschinen
gänzlich
unabhängig
voneinander sind. Um diese
Schwie-
rigkeiten
zu
umgehen,
wurde die
Anordnung
so
getroffen,
daß der Primärwechselstrom einen
Drehstrommotor
antreibt,
auf dessen
Anker
außer
der
Motorkurzschlußwicklung
noch eine
zweite
offene
Wicklung angebracht
ist,
aus
welcher
Strom
entnommen
werden kann. Steht der
Anker dieser Maschine
still,
so
wird
in
der
zweiten
Wicklung
ein Wechselstrom
von
der-
selben
Periodenzahl
erzeugt,
wie
es
die
des
Drehfeldes
ist,
und
man
erhält auf diese Weise
zwei
Wechselströme mit einstellbarer
Phase1):
1. aus
der
Primärmaschine,
2. aus
der Anker-
wicklung
der Sekundärmaschine, welche nach
Belieben
zusammengesetzt
werden können. Läuft
dagegen
der Anker der Sekundärmaschine
mit
irgendeiner Geschwindigkeit. so
hat der Sekun-
därstrom
eine Periodenzahl
entsprechend
der
Schlüpfung
des Ankers.
Bevor
ich
nun
auf
die
Versuche im
einzelnen
eingehe,
soll
an
der Hand der
Figuren
1, 2
1)
Vgl.
näheres
unter I.