DOC.
26
THE PROBLEM OF SPECIFIC HEATS 541
350 Abh.
Bunsenges.
Bd. III
Nr.
7
(1913).
durch Zusammenstöße
mit
vielen bestrahlten Molekülen
erlangen.
Wäre
letzteres der
Fall,
so
sollten wir durch
Verkleinerung
der
Dicke der wirksamen bestrahlten Schicht eine
Verminderung
der
Austrittsgeschwindigkeit
herbeiführen können. Auch würde in diesem
Falle
-
besonders
bei
Bestrahlung
mit schwachen
Röntgenstrahlen
-
vom
Beginn
der
Bestrahlung .bis
zur
Ausbildung
der Sekundär-
strahlen eine vielleicht meßbare Zeit verstreichen. Durch
derartige
[42]
Experimente
könnte
-
falls sie
positiv
ausfallen
-
unwiderleglich
dargetan werden,
daß
jene
hohen
Geschwindigkeiten
der Elektronen
nicht
auf eine
quantenhafte Verteilung
der
Strahlungsenergie
zurück-
zuführen sind.
Endlich
wäre
es
von
großer Wichtigkeit,
wenn
mit
jeglicher
erreichbarer
Präzision
nachgesehen würde,
ob die
Sekundäreffekte,
welche bei
Absorption
von
Strahlung entstehen,
wirklich absolut
unabhängig
sind
von
der
Intensität
der
erregenden Strahlung.
Man muß sich
nämlich
gegenwärtig halten,
daß
die
Temperatur
eines Strahlenbündels
geringer
Intensität und
großer Frequenz
nur
schwach
von
der Intensität
abhängt.
Wäre
also
die
Temperatur
[43]
des Strahlenbündels
(mit
oder ohne Einfluß des Winkelbereichs des
Bündels)
maßgebend
beispielsweise
für
die
Geschwindigkeitsverteilung
der Elektronen
beim
lichtelektrischen
Effekt,
so
würde auch eine
geringe, aber immerhin meßbare
Abhängigkeit
dieser
Geschwindig-
keitsverteilung von
der
Intensität der
Bestrahlung
in
die
Erscheinung
treten.
§
4. Rotation der Gasmoleküle.
Sommerfelds
Hypothese1).
Es
sind noch
zwei
wichtige
Versuche
bekannt,
die
Plancksche
Konstante
h
in
Beziehung
zu
bringen
mit mechanischen
Eigenschaften
der
Elementargebilde.
Erstens hat nämlich
Nernst
durch eine
an-
genäherte Betrachtung
versucht,
die rotierende
Energie
der
Gas-
moleküle in
Funktion der
Temperatur
zu
ermitteln.
Zweitens
hat
[45]
Sommerfeld die beim.Aufhalten der
Kathodenstrahlelektronen,
so-
wie
die
beim
Beschleunigen
der
ß-Strahlteilchen
emittierte elektro-
magnetische Strahlung
berechnet
unter Zugrundelegung
der
Hypo-
these Lx
=
h;
dabei ist L
die
kinetische
Energie
des
Teilchens,
r
die
Stoßzeit des Teilchens und
h
Plancks Konstante.
Es soll
gezeigt
werden,
inwieweit
diese beiden
Dinge
sich
aus
der
Strahlungsformel
ableiten lassen ohne Hinzunahme besonderer
Hypothesen.
Dabei
[46]
werden wir
uns
aber mit rohen
Annäherungen
begnügen
müssen.
Nehmen wir
wie
Nernst
zur
Vereinfachung an,
daß alle Mole-
küle eines betrachteten
zweiatomigen
Gases
eine
bestimmte,
für
alle
Moleküle
gleiche Umdrehungsfrequenz
v
haben,
so
wird
wohl
die
Beziehung
zwischen
Rotationsenergie
E,
Frequenz
und
Temperatur
nicht wesentlich abweichen
von
jener Beziehung,
die wir
bei dem
linearen Oszillator haben. Es
wird
angenähert
sein
1)
A.
Sommerfeld,
Ueber
die Struktur der
y-Strahlen.
Sitz.-Ber.
d.
Königl.
Bayerischen
Akad.
d. Wiss.,
Phys.
Klasse,
1911.
[44]
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