DOC.
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DISCUSSION OF DOC. 17 445
VI Emil Schoch.
Prof.
Einstein: Gestatten
Sie,
dass ich
mit einem
Vergleich
ant-
worte.
Es handle sich
um
den zweiten
Hauptsatz
der
Wärmetheorie,
um
den Satz
von
der beschränkten
Umwandelbarkeit thermischer
Energie.
Macht
man
die
Voraussetzung
der Unmöglichkeit eines Perpetuum
mobile
zweiter Art
zum
Ausgangspunkt
der Betrachtungen,
so
erscheint
unser
Satz als eine fast
unmittelbare
Folgerung
aus
der
Grundannahme der
Theorie.
Basiert
man
aber
die
Wärmetheorie auf die
Bewegungsgleichungen
der
Moleküle,
so
erscheint
unser
Satz als das
Resultat
einer
langen
Reihe
subtilster
Überlegungen.
Ebenso
wie
hier
beide
Wege
ihre unbestreitbare
Berechtigung
haben,
so
scheinen mir
auch
die
erwähnten
Standpunkte
von
Minkowski einerseits
und H.
A.
Lorentz andererseits
vollkommen
berechtigt.
Prof.
Meissner: So viel mir
bekannt
ist,
hat Minkowski
die Rela-
tivitätstheorie
benutzt,
um
von
den
Grundgleichungen
der
Elektrodynamik
ruhender
Körper
aus
die allgemeinen Gleichungen
für
bewegte Körper
abzuleiten.
Er
hat
ein System
von
Formeln
aufgestellt,
welches
sich
weder mit den
Formeln
von
Cohn,
noch mit
denjenigen
von
H.
A.
Lorentz
deckt.
Gegen
dieses
neue
System
hat sich
Widerspruch
erhoben. Da ich
[8]
die
ganze
Relativitätstheorie mehr
von
der
mathematischen
Seite
kenne,
[7]
wäre
es
mir sehr erwünscht
zu
wissen,
welches
die
Gründe
sind,
die
die
Physiker veranlassen,
gegen
diese
Minkowskischen
Gleichungen
zugunsten
derjenigen
von
Cohn und Lorentz
zu
entscheiden.
Mir
scheint
es,
vom
mathematischen
Standpunkt
aus
müsse
es nur
ein
System
von
Gleichungen
geben,
nämlich das Minkowskische.
Prof. Einstein: Wenn
man
ausgeht
von
der Theorie ruhender
Körper,
so
kann
man
durch die Relativitätstransformation
nur
die
Gesetze
der
Elektrodynamik
für
gleichförmig bewegte Körper
ableiten. Ob die
Gleichungen
der
Elektrodynamik
für
gleichförmig
bewegte
Körper
auch für zeitlich
und
räumlich
ungleichförmig
bewegte
Körper
gelten,
das ist
möglich
aber
nicht
sicher.
Insofern
sind die
Gleichungen von
Minkowski
eine
hypothetische
Erweiterung
der vorher schon
bestehenden.
Ueber die
Theorien
von
Cohn
und Lorentz
ist
folgendes
zu
bemerken.
Die Theorie
von
Lorentz ist insofern abweichend
von
der
Minkowskischen,
als
infolge
der viel
schwierigeren Methode der
Herleitung
eine
kleine
Un-
genauigkeit unterlaufen
war.
Ein
prinzipieller
Unterschied zwischen
der
Minkowskischen und
der Lorentzschen Theorie ist
eigentlich
nicht
vor-
handen.
Die
Elektrodynamik
von
Cohn
dagegen muss
als eine
prinzipiell
verschiedene
aufgefasst
werden.
[9]
Fritz Müller: Wenn nach den
Darlegungen
des
Vortrages
eine
Uhr
im
Nordpol aufgestellt
wird,
und eine
Uhr,
die
synchron
geht,
sich
am
Äquator
befindet,
so
ist die Uhr
am
Nordpol, wenn
wir die Rotation
der
Erde
betrachten, ruhend,
während
sich die andere mit der
Rotations-
geschwindigkeit
der Erde
bewegt.
Wenn
es gelänge,
die
Zeigerstellung
der
Nordpoluhr
am
Äquator
sichtbar
zu
machen,
so
müsste die
letztere
nachgehen.
Das
wäre
vielleicht eine Unterlage für ein
praktisches Experi-
ment,
denn
vielleicht käme
dabei
eine
messbare
Zeitgrösse
heraus.
Nach den
Ausführungen
von
Herrn
Prof.
Einstein
ist
eine
grössere
Geschwindigkeit
als die
des Lichtes
undenkbar, da sie
unseren
Erfahrun-
gen widerspricht,
denn die
notwendige Folge davon wäre, dass wir dann
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