132
DOC.
10
REVIEW
OF BRILL
1018
Besprechungen.
Die
Natur-
wisseuschaften
[1]
greifbarkeit
durch
Erepsin
und
peptolytische
Fer-
mente
von
Wirbellosen,
eine
geringere
durch
Trypsin,
woraus
man
vielleicht
auf
einen
pepton-
oder
polypeptidartigen
Bau
schließen könnte.
Besprechungen.
Brill,
A.,
Das
Relativitätsprinzip. Eine
Einführung
in die Theorie.
2.
Auflage. Leipzig,
B.
G.
Teubner,
1914. 33
S.
Preis
M.
1,20.
Der
Verfasser
gibt eine klare
Darstellung
der
(ur-
sprünglichen) Relativitätstheorie, deren Studium
hauptsächlich
denjenigen zu empfehlen
ist,
die
sich
mehr
vom
formalen
als
vom
physikalischen
Stand-
punkte
aus
für die Theorie
interessieren und die
Maxwell-Lorentzsche
Elektrodynamik
nicht
so genau
kennen,
daß
ihnen deren
Herbeiziehung
für die
Be-
gründung
der
Grundbeziehungen
der Relativitäts-
theorie erwünscht
wäre. Das
Schriftchen ist deshalb
insbesondere Mathematikern
zu empfehlen,
die sich
ohne viel Zeitaufwand mit
der Theorie bekannt machen
wollen. Außer den rein kinematischen
(starre
Körper
und Uhren
betreffenden)
Zusammenhängen
ist in der
Hauptsache nur
die Mechanik
des
materiellen Punktes
behandelt.
A. Einstein,
Dahlem.
Lorentz, H.
A.,
Das Relativitätsprinzip. Drei
Vor-
lesungen. gehalten
in
Teylers
Stiftung
zu
Haarlem.
(Deutsch.)
Bearbeitet
von
W. H.
Kcesom.
Leip-
zig,
B. G. Teubner, 1914. 52
S. Preis
M. 1.40.
Es
gibt
nicht
wenige
Autoren,
die eine
vorliegende
Theorie klar und übersichtlich darzustellen
vermögen.
Aber fast immer sieht sich der Leser einem
Fertigen
gegenüber;
er
erlebt nicht die Freude
des
Suchens und
Findens, des
lebendigen
Werdens der
Gedanken,
er ge-
langt
selten
zu
einer klaren Kenntnis der Umstände,
%
# die
dazu
Anlaß
geben, gerade den gewählten
und
keinen anderen
Weg zu
wandeln. Bei der Lektüre
des vorliegenden
Werkchens
dagegen
erlebt der Leser
die
Entwicklung
der Gedanken.
Niemand,
der
ernstes
Interesse
an
dem
Gegenstande
hat,
sollte die Lektüre
des
Büchleins
versäumen.
Im ersten
Vortrag gibt
Lorentz eine Übersicht
über
die wichtigsten Tatsachen,
die
zur
(ursprüng-
lichen)
Relativitätstheorie
führen, eine
Darlegung
der
Lorentz-Transformation und deren kinematischer
An-
wendungen
(Lorentz-Kontraktion,
bewegte
Uhren.
Dopplersches
Prinzip.
Fizeauscher
Versuch).
Der
zweite
Vortrag
behandelt die Kovarianz der Vakuum-
Elektrodynamik
und die
Bewegungsgesetze
des
mate-
riellen Punktes. Es wird ferner
dargelegt, was
für
einer Modifikation die Newtonsche Gravitations-
theorie unterworfen werden
muß,
damit
man
im
Ein-
klang
mit den
Forderungen
der
(ursprünglichen)
Rela-
tivitätstheorie bleibe,
und
es
werden die
prinzipiell
der
Erfahrung
zugänglichen
Konsequenzen aufgesucht,
zu
welchen
man
dabei
gelangt.
Der
Zusammenhang
zwischen der trägen Masse
und
Energie
der
Systeme
wird
an
Beispielen
erläutert.
Der dritte
Vortrag
handelt
von
den
Grundlagen
der
allgemeinen
Relati-
vitätstheorie. welche durch den Versuch charakterisiert
ist,
das Relativitätspostulat
auf
ungleichförmige
Be-
wegungen
auszudehnen. Die
physikalischen
Gründe,
welche
zu
einer
derartigen
Erweiterung der Theorie
ermutigen,
werden ausführlich
dargelegt
und die nahe-
liegendsten Konsequenzen
einer derartigen
Theorie
ge-
zogen,
wobei sich
der Verfasser auf die
Betrachtung
einer
ersten
Näherung
beschränkt,
weil
die
allgemeine
Behandlung des
Problems
den
Rahmen
des
Werkeheus
weit überschritten hätte.
A. Einstein,
Dahlem.
Bowie,
W., Determination of Time,
Longitude,
Latitude
and
Azimuth.
5th
edition.
Washington,
1913.
40.
177 S.
und
29)
Fig.
Die
U.
S.
Coast and Geodetie
Surrey, welche in
den Vereinigten
Staaten
unserem
Geodätischen Insti-
tut in
Potsdam
entspricht, gibt von
Zeit
zu
Zeit
Unterweisungen
für die Beobachter heraus,
welche in-
folge
ihrer Gründlichkeit und
Vollständigkeit
beinahe
als Lehrbuch über die
astronomisch-geodätischen Ar-
beitsgebiete,
nämlich die
Bestimmung
von
Zeit,
Län-
gen,
Breiten und
Azimuten,
dienen können. Eine
neue Ausgabe
machte sich
jetzt
nötig,
da die letzte.
1898 erschienene,
aufgebraucht
und seitdem auch
einige
neue
Beobachtungsmethoden
und
Apparate ein-
geführt
worden
waren,
über
welche
Beobachter wie
Rechner
eine
ausführliche
Belehrung
erhalten sollten.
So
hat
z. B.
das
jetzt bei
Zeit- und
Längenbestimmun-
gen
meist
angewandte Repsoldsche Registriermikro-
meter
eine durch
zwei
Abbildungen
unterstützte
Be-
schreibung
erfahren. Mit
Abbildungen
ist
überhaupt
nicht
gespart,
sie
bringen ganze
Instrumente, einzelne
Teile
derselben,
Beobachtungshäuschen.
Pfeiler,
Signal-
gerüste, Signallampen
u.
dgl.
Das Werk bleibt
dem
Beobachter und Rechner
kaum eine
Frage
schuldig. Es
werden die Instrumente
beschrieben, ihre
Aufstellung,
die
Bestimmung
ihrer
Konstanten,
z.
B.
der Fadenabstände der
Durchgangs-
instruniente und der Skalenteile der
Libellen,
fer-
ner
die
Bestimmung
der Instrumentalfehler,
so
beim
Durchgangsinstrument
des Kollimationsfehlers,
des
Neigungsfehlers.
des
Azimutfehlers. der
Zapfenun-
gleichheit,
es
wird auf die
günstigste Gelegenheit
zur
Anwendung
der
verschiedenen Methoden
hingewiesen,
so
daß
etwaige Beobachtungs-
und Instrumentalfehler
einen möglichst geringen
Einfluß auf das Resultat
ausüben;
es
wird die Reduktion
der
Beobachtungen,
d. h.
die
Ableitung
der Resultate,
behandelt und
ein
Rechenschema
dafür
angegeben,
auch die Methode der
kleinsten
Quadrate
findet hierbei
Berücksichtigung,
endlich werden auch
über
die Kosten der
verschiedenen
Arbeiten
Angaben gemacht.
Auch
der, dem
die
Beschreibung
der Instrumente
und
Beobachtungsmethoden
nichts Neues bietet, wird
mancherlei Interessantes
in
dem Werk finden,
z.
B..
daß
die
Bestimmung
der
Zeit
aus
Sterndurchgängen
außerhalb
des
Meridians,
im
besonderen auch
die
Döllensche Methode
der
Zeitbestimmung
im
Vertikal-
kreis
des
Polarsterns nicht
angewandt
werden soll,
wenn es
auch in
Europa
und in
Canada
geschehe.
Die
Längenbestimmung
durch
drahtlose
Telegraphie
sei
für
die
Vereinigten
Staaten zurzeit
teurer
als die mit
Draht, doch
möge
sich
in
naher Zukunft
das Verhält-
nis umkehren. Die Methode
der
Längenbestimmung
durch
Zeitübertragung
mittels Chronometer wurde
in
der letzten Zeit
vielfach zwischen Küstenstationen
von
Alaska
angewandt
und soll auch
weiterhin
in Anwen-
dung
kommen.
Bei
der
Bestimmung
der Grenzen
zwischen
Alaska und dem britischen Nordamerika hat
sich eine
telegraphische
Längenbestimmung gleich-
wertig
drei
Längenbestimmungen
durch
Mondbeobach-
tungen gezeigt,
welch letztere eine
Genauigkeit
bis
auf
1.1
Zeitsekunde lieferten.
Durchgangsbeobachtun-
gen
eines Sternes, die über
0.20
Sekunden abweichen,
sollen verworfen
werden.
Bei
der
Benutzung
des
Registriermikrometers
für
Langenbestimmungen
soll
Previous Page Next Page