DOC.
28 SIMPLE EXPERIMENT
273
1916]
Experiment
zum
Nachweis
der
Ampereschen
Molekularströme.
175
am
Lichtzeiger
bei den
gewählten
Verhältnissen
(1
bis
2
Sekunden
Schwingungsdauer)
mit dem
Auge
leicht
zu
verfolgen
ist. Nun
beginnt
man
bei
jedem
Durchschwingen
des
Lichtzeigers
durch
die
Ruhelage
den Kommutator
umzukehren,
so
daß das Stäbchen
jeweils
dann einen
Drehimpuls
durch den nachzuweisenden Effekt
erfährt,
wenn
seine
Drehgeschwindigkeit
ein Maximum ist.
Man
erzielt auf diese Weise eine
bequem
wahrnehmbare
Verstärkung
bzw.
Bremsung
der
Schwingungen.
Auch
läßt
sich leicht
dartun,
daß das
Vorzeichen,
sowie
die
Größenordnung
des
Effektes,
der
Theorie
entsprechen.
Es sei noch auf
folgende
Punkte aufmerksam
gemacht.
Es
ist
wichtig,
daß der
Aufhängungspunkt
des Stäbchens
möglichst
genau
in der
Haupt-Trägheitsachse (kleinsten Trägheitsmomentes)
desselben
liegt.
Ist
dies
nicht mit
guter
Näherung
der
Fall,
so
setzen sich die horizontalen
Schwankungen
des Standortes des
Apparates
sehr störend in
Drehschwingungen
des Stäbchens
um;
ist die
Zentrierung
aber
eine
gute,
so
ist
der Versuch
gut
aus-
führbar
ohne besondere
Aufhängung
zur
Vermeidung
von
Er-
schütterungen
des
Apparates,
indem
man
letzteren etwa auf eine
Wandkonsole stellt.
Je
schlechter das Stäbchen
zentriert
ist,
desto
empfindlicher
ist
der
Apparat
gegenüber Schwankungen
des
Erdfeldes,
desto
schwieriger
ist
es
auch,
das Erdfeld hinreichend
genau
zu
kompensieren.
Die
genügend genau
zentrische
Aufhängung
des Stäbchens
machte
anfangs
erhebliche
Schwierigkeiten,
bei deren
Überwindung
mir
Herr
Jaeger
freundlichst seinen Beistand zuteil werden ließ.
[3]
Es
führte
schließlich die
folgende, geradezu drollige
Methode
zum
Ziele.
Das Stäbchen wird vertikal
(lose!)
an
einem Stativ fest-
geklemmt,
so
daß das
aufzuhängende
Ende nach unten schaut.
Vertikal
darunter
wird in
passender
Weise
der
Kork mit
Kupfer-
spindel
und
Quarzfaden
ebenfalls in
verkehrter
Lage
am
Stativ
abgestützt,
wobei
die
Höhe
sorgfältig
so
abgepaßt wird,
daß der
(mit
dem
angefeuchteten
Finger)
nach oben
geradlinig geführte
Quarzfaden
das ebene Ende des Stäbchens eben
nicht
mehr be-
rührt
(vgl.
die
Skizze
Fig. 2).
Mittels eines
aus
einer
ausgezogenen
Glasröhre
gebildeten
Gasbrenners mit sehr kleiner Flamme wird
nun
das Ende
von
S
angeheizt,
bis ein mit dem
Finger
von
unten
an
das Stäbchen
geführtes
Körnchen
Kolophonium
an
diesem