30
DOC.
5
CONTRIBUTIONS TO QUANTUM THEORY
820
A.
Einstein,
[Nr.16.
Beiträge
zur
Quantentheorie;
von
A.
Einstein.
(Vorgetragen
in der
Sitzung
vom
24.
Juli
1914.)
(Vgl.
oben
S. 735.)
Im
nachfolgenden
sind
zwei
Betrachtungen wiedergegeben,
die insofern
zusammengehören,
als
sie
zeigen,
inwieweit
die
wich-
tigsten
neueren
Ergebnisse
der
Wärmelehre,
nämlich
die
Planck-
[1]
sche
Strahlungsformel
und das
Nernstsche
Theorem ohne Zuhilfe-
nahme des
Boltzmannschen
Prinzips
auf rein
thermodynamischem
Wege
mit
Benutzung
des
Grundgedankens
der
Quantentheorie
[2] abgeleitet
werden können. Insoweit die im
folgenden gegebenen
Überlegungen
der Wirklichkeit
entsprechen, gilt
das
NERNSTsche
Theorem für
chemisch
reine,
kristallisierte
Stoffe,
nicht aber
für
Mischkristalle. Auf
amorphe
Stoffe
läßt
sich
wegen
der über
das Wesen des
amorphen
Zustandes herrschenden Unklarheit
nichts
aussagen.
Zur
Rechtfertigung
des hier
vorliegenden
Versuches,
das
NERNSTsche
Theorem theoretisch
zu
erfassen,
muß ich einleitend
bemerken,
daß alle
Bemühungen,
das
NERNSTsche
Theorem auf
thermodynamischem
Wege
unter
Benutzung
des
Erfahrungs-
satzes
vom
Verschwinden
der
Wärmekapazität
bei
T
=
0
theo-
[3]
retisch
abzuleiten,
als
mißglückt
anzusehen sind. Ich bin
gerne
bereit,
diese
Behauptung
den einzelnen versuchten
Beweisen
[4] gegenüber zu begründen,
falls dies
von
Kollegen gewünscht
wird.
§
1.
Thermodynamische Ableitung
der
PLANCKschen
Strahlungsformel.
Wir
betrachten
ein chemisch einheitliches
Gas,
dessen
Moleküle
je
einen
Resonator1)
tragen.
Die
Energie
dieses Resonators soll
nicht
jeden beliebigen
Wert
annehmen
können,
sondern
nur gewisse
diskrete Werte
Eo
(auf
das
Mol
bezogen).
Ich
will mir
nun
erlauben,
zwei
Moleküle als chemisch
verschieden,
d. h.
als
prinzipiell
durch
semipermeable
Wände
1)
Unter
"Resonator"
sei
hier
allgemein
ein
Träger
innerer Molekular-
energie
von
vorläufig
nicht näher
präzisierter
Beschaffenheit verstanden.
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