DOC. 30 FOUNDATION OF GENERAL
RELATIVITY 287
772 A. Einstein.
der
Kausalität
in dem
betrachteten
Falle nicht
wirklich,
son-
dern
nur
scheinbar
Genüge leistet,
indem
sie
die bloß
fin-
gierte
Ursache
R1
für das
beobachtbare verschiedene
Ver-
halten
der
Körper
S1
und
S2
verantwortlich
macht.
Eine
befriedigende
Antwort auf die oben
aufgeworfene
Frage
kann
nur so
lauten:
Das
aus S1
und
S2
bestehende
physikalische
System zeigt
für
sich
allein keine denkbare Ur-
sache,
auf welche das verschiedene Verhalten
von
S1
und
S2
zurückgeführt
werden könnte. Die
Ursache muß
also
außer-
halb
dieses
Systems liegen.
Man
gelangt zu
der
Auffassung,
daß die
allgemeinen Bewegungsgesetze,
welche im
speziellen
die Gestalten
von
S1
und
S2
bestimmen,
derart
sein müssen,
daß das mechanische Verhalten
von
S1
und
S2
ganz
wesentlich
durch ferne
Massen mitbedingt
werden
muß,
welche wir
nicht
zu
dem
betrachteten
System
gerechnet
hatten.
Diese fernen Massen
(und
ihre
Relativbewegungen gegen
die betrachteten
Körper)
sind
dann als
Träger prinzipiell
beobachtbarer Ursachen
für
das
verschiedene Verhalten
unserer
betrachteten
Körper an-
zusehen;
sie
übernehmen die Rolle der
fingierten
Ursache
R1.
Von
allen
denkbaren,
relativ
zueinander
beliebig bewegten
Räumen
R1, R2 usw
darf
a
priori
keiner
als
bevorzugt
an-
gesehen
werden,
wenn
nicht
der
dargelegte
erkenntnistheo-
retische Einwand wieder aufleben soll. Die
Gesetze
der Physik
müssen
so beschaffen
sein,
daß
sie
in
bezug
auf
beliebig bewegte
Bezugssysteme gelten.
Wir
gelangen
also auf diesem
Wege
zu
einer
Erweiterung des Relativitätspostulates.
Außer diesem
schwerwiegenden
erkenntnistheoretischen
Argument
spricht
aber auch eine wohlbekannte
physikalische
Tatsache für eine
Erweiterung
der
Relativitätstheorie.
Es
sei
K ein
Galileisches
Bezugssystem,
d. h. ein
solches,
relativ
zu
welchem
(mindestens
in
dem
betrachteten
vier-
dimensionalen
Gebiete)
eine
von
anderen
hinlänglich
ent-
fernte Masse
sich
geradlinig
und
gleichförmig bewegt.
Es
sei
K'
ein zweites
Koordinatensystem,
welches
relativ
zu
K
in
gleichförmig beschleunigter
Translationsbewegung
sei.
Relativ
zu
K'
führte dann eine
von
anderen hinreichend
getrennte
Masse
eine
beschleunigte Bewegung
aus,
derart, daß deren Beschleuni-
gung
und
Beschleunigungsrichtung
von
ihrer stofflichen Zusam-
mensetzung
und ihrem
physikalischen
Zustande
unabhängig
ist.
Kann
ein
relativ
zu
K' ruhender
Beobachter hieraus