DOC.
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EMISSION
&
ABSORPTION OF RADIATION 369
1916.]
Strahlungs-Emission
und
-Absorption
nach
der
Quantentheorie.
323
§ 3.
Bemerkung
zum
photochemischen Äquivalenzgesetz.
Das
photochemische
Äquivalenzgesetz
ordnet sich
unserem
Gedankengang
in
folgender
Weise
ein.
Es
liege
ein Gas
vor von [14]
so
tiefer
Temperatur,
daß in der
Temperaturstrahlung
die Fre-
quenz v,
welche
vom
Zustand
Zm zum
Zustand
Zn
führt,
prak-
tisch
nicht auftritt.
Nach
2)
und 5a) wird
der
Zustand
Zm
relativ
zum
Zu-
stand
Zn
außerordentlich selten
sein,
und wir
wollen
annehmen,
daß
überhaupt
fast
alle Moleküle des Gases sich im Zustande
Zn
befinden. Das Molekül sei
nun
im Zustand
Zm
außer
zu
dem
bisher ins
Auge gefaßten Vorgang
Zm -
Zn
noch
zu
einem
"chemischen" Elementarvorgang
befähigt,
etwa
zu
einem
mono-
molekularen Zerfall.
Es werde ferner
angenommen,
daß die
Reaktionsgeschwindigkeit
dieses Zerfalles
groß
sei
gegenüber
der
Geschwindigkeit
(Häufigkeit)
der
Reaktion
Zm
- Zn.
Was
geschieht nun,
wenn
wir das Gas mit wirksamer Fre-
quenz
bestrahlen?
Beständig
werden Moleküle
aus
dem Zustand
Zn
unter
Absorption
der
Strahlungsenergie
sm
-
sn
=
hv in den
Zustand
Zm
übergehen.
Diese
Moleküle werden
nur zum
kleinsten
Teil durch
Ausstrahlung
oder durch
Einstrahlung in
den
Zustand
Zn zurückgehen.
Weitaus die meisten werden
den
chemischen
Zerfall
erleiden,
entsprechend
der
vorausgesetzten größeren
Re-
aktionsgeschwindigkeit
dieses
Vorganges.
Es wird dann
pro
zer-
fallendem Molekül
praktisch
die
Strahlungsenergie
hv
absorbiert,
wie
es
das
Äquivalenzgesetz verlangt.
Wesentlich
ist
an
dieser
Auffassung,
daß
die
Lichtabsorption
nicht
direkt,
sondern über den
Quantenzustand
Zm zum
Molekül-
zerfall führt. Man
hat
demnach
nicht
zwischen
einer chemisch
wirksamen und einer chemisch unwirksamen
Strahlungsabsorption
zu
unterscheiden.
Lichtabsorption
und chemischer
Vorgang
erscheinen als
selbständige Vorgänge.