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DOC. 42 SPECIAL AND GENERAL RELATIVITY
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Fortpflanzungsgeschwindigkeit
des
Lichtes
von
der
Bewegungs-
geschwindigkeit
des
das Licht emittierenden
Körpers
nicht
[9]
abhängen
kann.
Die Annahme,
daß
diese
Fortpflanzungs-
geschwindigkeit von
der
Richtung "im
Raume"
abhänge,
ist
an
sich
unwahrscheinlich.
Kurz,
nehmen
wir
einmal
an,
das einfache Gesetz
von
der konstanten
Lichtgeschwindigkeit
c (im
Vakuum)
werde
von
dem
Schulkinde mit
Recht
geglaubt!
Wer möchte
denken,
daß
dieses
simple
Gesetz
den
gewissenhaft uberlegenden Phy-
siker
in die
größten gedanklichen Schwierigkeiten
gestürzt
hat?
Diese
Schwierigkeiten ergeben
sich wie
folgt.
Natürlich müssen wir
den
Vorgang
der
Lichtausbreitung
wie
jeden
anderen auf einen starren
Bezugskörper
(Koordi-
natensystem)
beziehen.
Als
solchen wählen wir wieder
unseren
Bahndamm. Die
Luft über demselben
wollen wir
uns weg-
gepumpt
denken.
Längs
des Bahndammes
werde
ein Licht-
strahl
gesandt, dessen
Scheitel
sich
nach
dem
vorigen
mit
der
Geschwindigkeit c
relativ
zum
Bahndamme
fortpflanzt.
Auf
dem Geleise
fahre wieder
unser
Eisenbahnwagen
mit der
Geschwindigkeit v,
und
zwar
in
derselben
Richtung, in
der
sich
der Lichtstrahl
fortpflanzt,
aber natürlich
viel
langsamer.
Wir
fragen
nach der
Fortpflanzungsgeschwindigkeit
des
Licht-
strahles relativ
zum
Wagen.
Es
ist leicht
ersichtlich,
daß
hier
die Betrachtung des
vorigen Paragraphen Anwendung
finden kann; denn der relativ
zum
Eisenbahnwagen
laufende
Mann
spielt
die Rolle des
Lichtstrahles.
Statt
dessen
Ge-
schwindigkeit
W
gegen
den
Bahndamm tritt hier die Licht-
geschwindigkeit gegen
diesen;
w
ist die
gesuchte Geschwindig-
keit des Lichtes
gegen
den
Wagen,
für
welche also
gilt:
w
=
c
-
v.
Die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit
des
Lichtstrahles relativ
zum
Wagen ergibt
sich also
als kleiner
als
c.
Dies
Ergebnis
verstößt aber
gegen
das
im
§
5
dargelegte
Relativitätsprinzip.
Das Gesetz der
Lichtausbreitung
im
Vakuum
müßte nämlich nach dem
Relativitätsprinzip wie
jedes
andere
allgemeine Naturgesetz
für
den
Eisenbahnwagen