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ETHER AND RELATIVITY
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6
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theoretischen
Physiker
dieser
vom
Standpunkt
ihres
mecha-
nischen
Programms
recht betrübenden
Sachlage an,
ins-
besondere
unter dem
Einfluß
der
elektrodynamischen
Unter-
suchungen
von
Heinrich Hertz. Während
sie
nämlich
vor-
dem
von
einer
endgültigen
Theorie
gefordert
hatten, daß
sie
mit
Grundbegriffen
auskomme,
die
ausschließlich
der
Mechanik
angehören
(z.
B. Massendichten,
Geschwindig-
keiten, Deformationen, Druckkräfte), gewöhnten
sie sich
allmählich
daran,
elektrische und
magnetische
Feldstärken
als
Grundbegriffe
neben den
mechanischen
Grundbegriffen
zuzulassen,
ohne für
sie eine mechanische Interpretation
zu
fordern.
So
wurde allmählich
die
rein mechanische Natur-
auffassung
verlassen. Diese
Wandlung
führte aber
zu
einem
auf
die
Dauer
unerträglichen
Dualismus
in
den
Grundlagen.
Um ihm
zu
entgehen,
suchte
man
umgekehrt
die
mechani-
schen
Grundbegriffe
auf
die
elektrischen
zu
reduzieren,
zu-
mal
die
Versuche
an
ß-Strahlen
und raschen Kathoden-
strahlen das Vertrauen in die
strenge Gültigkeit
der
mecha-
nischen
Gleichungen
Newtons
erschütterten.
[7]
[8]
Bei
H. Hertz ist der
angedeutete
Dualismus
noch
un-
gemildert.
Bei ihm
tritt
die
Materie nicht
nur
als
Trägerin
von
Geschwindigkeiten,
kinetischer
Energie
und mechani-
schen
Druckkräften,
sondern auch als
Trägerin
von
elektro-
magnetischen
Feldern auf. Da solche Felder auch
im
Va-
kuum
-
d. h. im
freien
Äther
-
auftreten,
so
erscheint
auch der Äther als
Träger
von
elektromagnetischen
Fel-
dern. Er erscheint der
ponderabeln
Materie als
durchaus
gleichartig
und
nebengeordnet.
Er nimmt
in
der Materie
an
den
Bewegungen
dieser teil
und hat
im
leeren Raum
überall
eine
Geschwindigkeit, derart,
daß
die
Äthergeschwin-
digkeit
im
ganzen
Raume
stetig
verteilt ist. Der Hertzsche
Äther unterscheidet
sich
grundsätzlich
in
nichts
von
der
(zum
Teil
in
Äther
bestehenden) ponderabeln
Materie.