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71 PRINCETON LECTURES
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geschwindigkeit
sagt
dann
aus,
daß dies Richten der Uhren
nicht
auf
Widersprüche
führt.
Mit den
so
gerichteten
Uhren kann
man
dann
Ereignisse
zeitlich
werten,
die
irgend
einer dieser Uhren
räumlich be-
liebig nahe sind. Wesentlich ist, daß diese Zeitdefinition sich
nur
auf
das
Inertialsystem
K
bezieht,
da wir
ja ein
System
von
relativ
zu
K
ruhenden Uhren
benutzt
haben. Es
folgt
aus
dieser
Definition keines-
wegs der in der vorrelativistischen Physik
vorausgesetzte
absolute
Charakter der
Zeit
(d.
h.
Unabhängigkeit
der Zeitwerte
von
der Wahl
des zugrunde
gelegten Inertialsystems).
Es ist der
Relativitätstheorie
oft
vorgeworfen worden,
daß
sie
der
[31]
Lichtfortpflanzung ungerechtfertigterweise
eine zentrale
theoretische
Rolle
zuweise,
indem
sie
auf das Gesetz der
Lichtfortpflanzung
den
Zeitbegriff gründe.
Damit
verhalt
es
sich
wie
folgt.
Um
dem Zeit-
begriff
überhaupt
physikalische
Bedeutung
zu
geben,
bedarf
es
der
Benutzung
irgendwelcher
Vorgänge,
welche
Relationen zwischen ver-
schiedenen Orten
herstellen
können. Welche
Art
von
Vorgängen
man
für
[32]
eine solche Zeitdefinition
wählt,
ist
an
sich
gleichgültig.
Man
wird aber
mit Vorteil für
die
Theorie
nur
einen solchen
Vorgang
wählen,
von
dem
wir etwas Sicheres
wissen.
Dies
gilt
von
der
Lichtausbreitung im
leeren
Raume in höherem
Maße
als
von
allen anderen in
Betracht
kommenden
Vorgängen
-
dank
den
Forschungen von
Maxwell
und
H.
A.
Lorentz.
Nach all diesen
Festsetzungen
haben
räumliche und zeitliche An-
gaben eine
physikalisch-reale,
keine bloß fiktive
Bedeutung;
insbesondere
gilt
dies
von
allen
Relationen,
in
welchen
Koordinaten und Zeiten auf-
treten, z.
B.
von
den Relationen
(21).
Es
hat
daher einen Sinn
zu
fragen,
ob jene
Gleichungen
zutreffen oder nicht,
bzw.
welches
die
wahren
Transformationsgleichungen
sind,
welche für den
Übergang
von
einem Inertialsystem
K
zu
einem
relativ
bewegten Inertialsystem
K'
gelten.
Es
zeigt
sich
nun,
daß diese durch das
Prinzip
von
der
Konstanz
der
Lichtgeschwindigkeit
und das
(spezielle)
Relativitätsprinzip
ein-
deutig festgelegt.sind.
Wir
denken
uns
nämlich Raum und Zeit
in
bezug
auf
die
beiden
gegeneinander bewegten Inertialsysteme
K
und
K'
in der
angegebenen
physikalisch
sinnvollen Weise definiert. Es
sei
ferner
ein
Lichtstrahl,
der sich
von
einem
Punkt
P1
nach einem
Punkt
P2 von
K durch den
leeren Raum
fortpflanzt.
Ist
r
die
in K
gemessene
Entfernung
beider
Punkte,
so
muß
die
Lichtfortpflanzung
der
Gleichung
genügen
r
=
c.At.
Erhebt
man
die
Gleichung
ins Quadrat und
drückt
r2
durch
die
Koordinatendifferenzen
Axv
ans, so
kann
man
hierfür
auch
schreiben:
E(Axv)2
-c2At2
=
0
..........(22)
Diese
Gleichung
formuliert
das
Prinzip
der Konstanz der Licht-
geschwindigkeit in
bezug
auf
K.
Sie soll
gelten
unabhängig
vom Be-
wegungszustande der
Lichtquelle,
welche den
Lichtstrahl
emittiert
hat.
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