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NOTE ON SCHRODINGER'S PAPER
Physik.Zeitschr.XIX,1918.
Einstein,
Die
Energiekomponenten
des
Gravitationsfeldes. 115
mittags, dagegen
2
mal vormittags beobachtet,
und zwar dieses gerade
zu
windstillen
Zeiten.
Es
ist
ja
auch
klar,
daß Windstille
die
Ansammlung positiver Ionen in der
Nähe
des
Berggipfels begünstigt.
Es
dürften demnach
die
Demberschen
Resultate
viel
mehr
durch
die
wechselnde
Windstärke
als durch
die Son-
nenstrahlung
beeinflußt
sein.
Gegen
einen
direkten
Einfluß
der
Sonnen-
strahlung auf die
Ionisation
spricht,
wie
ich
dieses schon
an
anderen
Orten1) hervorge-
hoben
habe,
der
Umstand,
daß
Dember auf
dem Col de
Bertol
(3400 m)
im Wallis eine weit-
aus
stärkere
Ionisation
als in dem unmittelbar
darunter
(1900 m)
gelegenen Arolla
fand, wäh-
rend
die Intensität der ultravioletten
Sonnen-
strahlung
an
beiden Orten
keinen Unterschied
aufwies.
Ebenso
spricht
gegen
den
direkten
Einfluß
der
Sonnenstrahlung auf die
Ionisation
die
von
Dorno
in dem sonnenreichen Davos durch
Registrierung festgestellte
Zunahme
der Leit-
fähigkeit
während
der Nacht mit einem Höchst-
wert
der
24
stündigen
Periode
vor
Sonnenauf-
gang,
ein
Resultat.
dem sich
auch
meine
Einzelmessungen hier
gut
anpassen und mit
dem
auch
das
fast
an
allen
Orten konstatierte
Minimum des Potentialgefalles zwischen
3
und
4a
gut übereinstimmt.
Angesichts
dieser
Beob-
achtungen
und
des
oben
schon
erwähnten
Um-
standes, daß
die
bis
zu
einer Höhe
von
3000
m
herabkommenden
kurzwelligen
Lichtstrahlen
gar
nicht
ionisierend
wirken, wird
man
also wohl
an
der
durchdringenden
Strahlung als
Quelle
der
Vermehrung
der Ionisation in der Höhe
festhalten
müssen.
Von
großem
Einfluß
ist
natürlich auch der Umstand, daß bei wolken-
freiem
Himmel die Luft in
der
Höhe
weitaus
ärmer
an
Kondensationskernen
ist als in
der
Niederung,
die
Molisierung
der Ionen in
der
Höhe
also langsamer
vor
sich
geht
als
in
der
Tiefe.
Den
Einfluß
der Zahl
der Kondensations-
kerne auf
die der
leicht
beweglichen
Ionen
zeigen
die großen
Unterschiede
in
der
Zahl
der letzteren, die
ich2)
in
gleicher
Höhe
und
bei
ähnlicher Wetterlage
auf
der
Nord-
und
Süd-
seite
der Berner
Alpen
in
der reinen trockenen
Luft des
Wallis einerseits,
und
der
von
der
Ebene
her mit
Kondensationskernen versehe-
nen
Luft im
Lauterbrunner
Tal andererseits
ge-
funden habe; und ebenso
die
verhältnismäßig
geringe
Ionisation auf dem
Weißenstein im
1)
A.
Gockel,
Neue
Denkschriften der Schweizer
Naturforsch. Gesellschaft 54,
Abh. 1,
S. 56.
2)
l.
c.
Jura,
an
dessen Fuß eine
Papierfabrik
und
Eisenwerke
liegen.
Freiburg
(Schweiz),
Januar
1918.
(Eingegangen
30.
Januar
1918.)
Notiz
zu
E.
Schrödingers
Arbeit1) "Die
Energiekomponenten
des Gravitationsfeldes".
Von A.
Einstein.
Herr Schrödinger
hat
durch
Ausrechnung
gezeigt,
daß
bei
passender
Wahl des
Koordi-
natensystems
alle
Energiekomponenten
tuo
des
Gravitationsfeldes
einer
Kugel (außerhalb dieser)
verschwinden2). Begreiflicherweise
wundert
sich
Herr Schrödinger
über dies
Ergebnis,
das
auch mir
anfänglich
sehr wunderlich
erschien.
Insbesondere
fragt er
sich,
ob die
tuo
wirklich
als die
Energiekomponenten
aufzufassen seien.
Ich
will
zu
dem
von
Herrn
Schrödinger
an-
geführten Bedenken noch
zwei
weitere
fügen:
1.
Während
die
Energiekomponenten
Toa
der
Materie einen Tensor
bilden,
ist dieses
für
die als
"Energiekomponenten"
des
Gravi-
tationsfeldes erklärten Größen
toa
nicht
der
Fall.
2.
Die
Größen
Toi=£Toagor sind
in bezug
auf die Indizes
o
und
r
symmetrisch,
nicht
aber
die
analogen
tot=ztoagat.
Aus dem
unter 1.
genannten
Grunde
tragen
auch
H. A.
Lorentz und
Levi-Civita
Bedenken,
in den tuo
die
Energiekomponenten
der
Gravi-
tation anzuerkennen.
Wenn ich
auch diese Bedenken
mitempfinde,
bin ich doch
überzeugt,
daß
eine
zweckmäßigere
Festsetzung
für die
Energiekomponenten
des
Gravitationsfeldes,
als
die
von
mir
getroffene,
nicht
möglich
ist. Die nach
meiner
Meinung
überzeugendste
formale
Begründung
für diese
Wahl habe ich in der Arbeit "Hamiltonsches
Prinzip
und
allgemeine
Relativitätstheorie"
(Ber-
liner Sitz.-Ber.
42, 1111, 1916) gegeben.
Was das
Schrödingersche Bedenken
an-
belangt, so liegt
seine
überzeugende
Kraft in
der
Analogie zur
Elektrodynamik, in
welcher die
Spannungen
und die
Energiedichte
jedes
Feldes
von
Null
verschieden sind. Ich
vermag
aber
keinen Grund
dafür
zu
finden,
daß dies auch
für Gravitationsfelder
zutreffen müsse. Es kann
1)
Diese Zeitschr. 19,
4,
1918.
2)
Auf das Verschwinden
der
Komponente
to*
in dem
hier behandelten Falle
hat mich
vor
wenigen
Monaten
be-
reits Herr
G.
Nordstrom
aufmerksam
gemacht.
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