392 DOC. 52 GEOMETRY AND EXPERIENCE
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einander
verglichen
werden.
Wäre
dieser
Satz für
die
natür-
lichen
Uhren nicht
gültig,
so
würden die
Eigenfrequenzen
der
einzelnen Atome desselben chemischen Elements
nicht
so genau
miteinander
übereinstimmen,
wie
es
die
Erfahrung
zeigt. Die
Existenz scharfer Spektrallinien bildet
einen
uberzeugenden
Erfahrungsbeweis für
den
genannten Grund-
satz
der
praktischen
Geometrie.
Hierauf beruht
es in
letzter
Linie,
daB
wir
in
sinnvoller
Weise von einer
Metrik
im Sinne
Riemanns
des vierdimensionalen
Raum-Zeit-Kontinuums
sprechen
konnen.
Die
Frage,
ob dieses
Kontinuum euklidisch oder
gemäß
dem allgemeinen
Riemannschen
Schema oder noch anders
strukturiert
sei,
ist
nach
der hier
vertretenen Auffassung
eine
eigentlich
physikalische Frage,
die
durch
die
Erfahrung
be-
antwortet werden
muß,
keine
Frage
bloßer
nach
Zweck-
mäßigkeitsgründen zu
wählender Konvention.
Die Rie-
mannsche Geometrie wird
dann
gelten,
wenn
die
Lagerungs-
gesetze praktisch-starrer Körper
desto
genauer
in
diejenigen
der
Körper
der euklidischen
Geometrie
übergehen, je
kleiner
die
Abmessungen
des
ins
Auge
gefaßten
raum-zeitlichen
Ge-
bietes
sind.
Die
hier
vertretene
physikalische
Interpretation
der
Geometrie
versagt
zwar
bei
ihrer unmittelbaren
Anwendung
auf Raume
von
submolekularer
GröBenordnung.
Einen Teil
ihrer Bedeutung behalt
sie indessen
auch
noch den
Fragen
der Konstitution
der
Elementarteilchen gegenüber.
Denn
man
kann
versuchen,
denjenigen
Feldbegriffen,
welche
man
zur Beschreibung
des
geometrischen Verhaltens
von gegen
das Molekül groBen
Korpern
physikalisch definiert hat, auch
dann
physikalische Bedeutung
zuzuschreiben, wenn
es
sich
um
die
Beschreibung der
elektrischen
Elementarteilchen
handelt,
die die
Materie konstituieren. Nur
der
Erfolg
kann
über
die
Berechtigung
eines solchen
Versuches
entscheiden,