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dieser Horizontalbewegung der Schichten mitgenommen, wobei aber die Ebenen
gleicher Phase notwendig horizontal bleiben; sie treten immer mit allen Punkten
gleichzeitig in die nächstuntere Schicht ein, ohne dass sie dabei gedreht würden.
Sie gelangen also horizontal an die Erdoberfläche. Es ist also klar, dass ein an der
Erdoberfläche befindliches Fernrohr zur Beobachtung des Sternes genau vertikal
gestellt werden müsste, genau wie wenn eine Translationsgeschwindigkeit der
Erde gar nicht vorhanden wäre. Dieser Beweis beruht natürlich darauf, dass in dem
ins Auge gefassten Falle die Aetherbewegung keine (insbesondere keine örtlich va-
riabeln) Vertikalkomponenten hat.—
Es ist endlich vorgeschlagen worden, die geschilderte Schwierigkeit der Theorie
dadurch zu umgehen, dass man unter Wahrung des Relativitätsprinzips die Theorie
des Lichtes völlig umgestaltet. Man kann nämlich annehmen, dass die Vakuum-
Lichtgeschwindigkeit nicht relativ zum Koordinatensystem (bezw. Raum, Aether)
sondern relativ zum emittierenden Körper immer einen konstanten Wert c habe.
Diese theoretische Möglichkeit, welche insbesondere von W.
Ritz[14]
eingehend
bearbeitet wurde, ist mit dem Ergebnis des Michelson’schen Versuchs, und mit der
Thatsache der Aberration ohne Weiteres im Einklang. Sie führt aber auf grosse
Komplikationen, wenn man sie zu einer exakten Theorie ausbauen will. Nach einer
solchen Theorie würde sich mehrere Lichtstrahlen durch denselben Raum zur sel-
ben Zeit in derselben Richtung mit verschiedenen Geschwindigkeiten fortpflanzen
können; sie brauchen hiezu nur von verschieden bewegten Körpern emittiert zu
sein. Der Astronom De
Sitter[15]
hat diese Theorie endgültig widerlegt, indem er
darauf hinwies, dass die Erscheinungen bei spektroskopischen Doppelsternen mit
ihr nicht vereinbar sind; ich will seine Überlegung kurz skizzieren.
Emittiert ein Stern Licht von der Frequenz , so nehmen wir eine etwas andere
Frequenz ν wahr, wenn sich der Stern relativ zu uns im Visionsradius bewegt; es
ist nach Dopplers Prinzip
. . . ( )
wenn v die in Richtung des (wachsenden) Visionsradius fallende Komponente der
Relativbewegung des Sternes bedeutet. Beschreibt der Stern eine geschlossene
Bahn, so gibt dies zu periodischen Schwankungen der Frequenz ν des zu uns ge-
langenden Lichtes Veranlassung; es verraten sich daher Umlaufbewegungen ferner
Sterne durch periodische kleine Verlagerungen der Spektrallinien (spektroscopi-
sche Doppelsterne). Wir nehmen nun diese Farbenschwankungen verspätet wahr
um die Zeit , wobei Δ die Entfernung des Doppelsternes von uns bedeutet. Ist c
konstant, d. h. unabhängig von der Radialgeschwindigkeit des Sternes während der
[p. 9]
ν0
ν ν0 –ν0
v
c
-- =
Δ
c
---
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