DOCUMENT 620 SEPTEMBER 1918
881
[20]In early April, Weyl
had informed
Einstein
that he had
accepted
the
post (see
Doc.
497).
[21]A
month
earlier,
Einstein had
suggested offering
two
series
of
lectures in
Zurich,
each
of
a
five
to
six-week duration
(see
Docs. 602 and
601).
620. From Friedrich Adler
Stein
a.
d. Donau 20. 9. 1918.
Lieber
Freund!
Endlich
(am
14.
Sept.)
habe ich
Ihren ausführlichen
Brief[1]
erhalten nachdem
schon vorher der
kurze
Brief
und die Karte
angekommen.
Ich danke Ihnen herzlich
für
die
viele
Mühe,
die Sie sich
genommen,
aber
ehrlich
gesagt,
bin ich recht
ent-
täuscht
von
Ihrer
Kritik. Denn
zu
dem,
was
mir
als
Hauptproblem
erscheint sind
Sie nicht
gekommen.
Alles
was
Sie
zu
Kapitel
II bemerken sind Miessverständnis-
se,
die daraus
entstanden,
dass Sie die
Bemerkungen
machten
vor
Lektüre der §24-
35.[2] Berechtigt
ist nach
meiner
Ansicht
nur
die Kritik
am 1.
Abschnitt des
Kapitel
III,
worauf
ich inzwischen bei der
Ausarbeitung
eines 4.
Kapitels
schon aufmerk-
sam geworden war
und mit dessen
Umarbeitung
ich
beschäftigt
bin. Die
Stellung-
nahme
zu
den
Erfahrungsgrundlagen,
die Sie vermissen steht im
Vorwort,
das ich
glaubte
Ihnen
nicht
mitsenden
zu
müssen Dort ist
gesagt,
dass bei allen Betrach-
tungen
die
Gültigkeit
des Michelson- &
Fizeauschen
Versuches
vorausgesetzt ist,
es
sich also
nur
um
eine
Entscheidung
zwischen Lorentz
und Einstein handelt.
Meine
Auffassung
dieser
Versuche
geht übrigens
auch
aus
§34-35
klar
hervor.[3]
Es
handelt
sich für mich
nicht
darum
eine
neue
Theorie
aufzubauen,
sondern
nur
darum
zu
zeigen,
welche
Möglichkeiten
die
Erfahrungsgrundlage
Michelson-
Fizeau offenlässt. Mit
dieser
Grundlage
sind
°°
viele Transformationen vereinbar[4]
x'
=
/ß(x-vf)
y'
=
ly
z'
=
lz
t'
=
lB(t
-
v/c2x)
B
=
/1/1
-
v2/c2
Sie wollen
beweisen,
dass
l
nur
1
sein
kann,
mit der
Erfahrung
ist
aber
unter ande-
rem
ebenso vereinbar
l
=
1/y
oder
l
=
y wobei y
=
i
-
u2/c2/1
- u'/c2.
Welche
Hypothesen man
zur
Erfahrung
hinzunimmt
ist blos Geschmackssache. Ich
bestreite also
gar
nicht,
dass
man
die
Hypothesen so
wählen
kann,
dass
l
=
1
wer-
den
muss,
dass
man
also
zu
Ihrer
Transformation
kommt,
ich bestreite
nur 1.)
dass