DOCUMENT 632 OCTOBER 1918 907
schrieben und sie
daher
in anderen Orten herumirrte. Dasselbe dürfte mit der darin
angekündigten
Relativitätsbrochüre
passiert
sein,
denn bis heute ist sie leider nicht
eingelaufen.[2]
Ich
vermute,
dass
es
sich
um
eine dritte
Auflage
der
Schrift
aus
der
Viewegsammlung
handelt. Ich habe
zwar
die
erste
Auflage,
aber mich würde
na-
türlich sehr
interessieren, was neu
hinzugekommen.
Wenn Sie mein
Beispiel
mit
den Kontaktstäben
verwenden
können,
wird
es
mich sehr
freuen.[3]
Ich will
nur
noch
hinzufügen,
dass
wenn
die Stäbe in zwei
gleichberechtigten Systemen liegen,
von
deren
"Symmetralsystem”[4]-worunter
rein kinematisch das
zu
ihnen
symmetrische
System
verstanden
ist-aus
der Kon-
takt
gleichzeitig
für beide
Enden
stattfindet,
was
ja
schon ohne
Rechnung aus
der
Ueberlegung
klar
wird,
dass beide Stäbe
vom
Symmetralsystem aus
derselben
Lo-
rentzkontraktion
unterliegen,
also
"gleich
lang" sind,
und durch die
Rechnung na-
türlich
bestätigt
wird. Es wird also das Zusammentreffen der
bei-[5]
Schneiden
x2
und
x'2
früher,
später
und
gleichzeitig
wie das
der
Schneiden
x1
und
x'1
stattfin-
den,
je
nachdem ob
man
vom System
S
oder
S'
oder
vom
Symmetralsystem
K
aus
beobachtet. Die
Frage
ist,
vom
welchem
System
aus
ergibt
sich die einfachste Deu-
tung.
Vom
Symmetralsystem aus
können
wir bei
der
alten Theorie
geschlossener
Ströme bleiben.
Für
die
Systemzeiten
in
S
und
S'
werden wir
zu
einer Theorie
un-
geschlossener
Ströne
gedrängt.
Es
gibt
eine
gute raumperspektivische Analogie
dazu.
Wir haben
drei
gleich lange
Stäbe
a, b, c,
die wir
paralell
in einer Ebene
an-
ordnen,
so
dass
je
zwei
den
Abstand
d
haben. Dann ist für
den Beobachter
der bei
a
steht
c
kürzer
als b
und
dieses kürzer als
a.
Für
den
Beobachter
bei
c
ist
dagegen
c
der
längste
und
a
der
kürzeste
Stab. Für den
Beobachter
in der
Symmetrieebene
bei
b
ist
a
und
c
gleich lang.
Diese
raumperspektivischen
Tatsachen sind "real" und
unbetreitbar. Trotzdem kann ich eine Reihe
physikalischer
Experimente angeben
für
die die drei Stäbe
gleich lang
sind. Ganz
analoges gilt
für
die
zeitperspektivi-
sche
Betrachtung
Ihrer
Relativitätstheorie. Die
Berücksichtigung
der Ausbrei-
tungsgeschwindigkeit
der elektrischen Wellen
ist
möglich
ohne die entscheidende
Symmetrieüberlegung zu
alterieren,
wenn
sie
auch
etwas
complizierter
wird. Es
kommt
dann
auf
die
Theorien
an von
denen
man ausgeht.
Nehmen wir z.B.
ganz
einfach
an, es bewege
sich
ein
elektisiertes Partikel
vom
positiven
Pol des Elemen-
tes
zum
negativen
mit der
Geschwindigkeit
c, so
muss
der "Stromkreis"
minde-
stens die
Zeit
-
geschlossen sein,
damit dieses Partikel die beiden Kontakte
pas-
sieren kann.
(Wobei
L
die
Länge
der
Stäbe).
Wenn D die Breite des Kontaktes
so
muss
also
D
=
3L/2
.
v/c
sein,
somit die Contaktbreite
von
der
Grössenordnung
v/c
während die der
Verkürzung
durch
Lorentzkontraktion
von
der
Grössenordnung
(v/c)2
ist. Es lasst sich
nun
zeigen,
dass bei
dieser
Minimalbreite der Kontakte
vom
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