862 DOCUMENT 605 AUGUST 1918
konstanter
Grosse haben Sie ebenso wie Herr Konstantinowski die stärksten
Argu-
mente
nicht
berührt.[10]
Die Bohr’sche Theorie der
Spektrallinien
ist
nur
bei exakt
konstanten
e
denkbar.
Auch die
Entdeckung
von
Frank
und
Hertz über die Leucht-
erregung
des
Quecksilberdampfes
durch Elektrone mit der scharfen
Spannungs-
grenze
beweist die Gleichheit der elementaren
Ladungen
der Elektronen.[11] Die
Konstanz
von e[12]
macht ebenfalls die Konstanz
beider
Grössen
wenigstens plau-
sibel. Ganz
abgesehen von
allen
speziellen
Theorien beweist
mir
der
Linientypus
des Leuchtens in
Gasen,
dass die molekularen Gebilde
scharf
definiert und nicht
bezüglich
der einzelnen
Massgrenzen
schwankend sind. Ihr
Vergleich
der theore-
tischen
Argumente
mit dem
Reisigbündel
der bekannten Fabel ist
gut![13]
Aber
ihre
Art,
dass einzelne Stockchen loszulösen und
zu
zeigen,
dass
man
es
abknicken
kann,
scheint mir irreleitend. Der Wert
einer
Hypothese liegt
in der Vielheit
ihrer
Leistungen.
Beweisen lässt sich eine
Hypothese,
die einem theoretischen
Komplex
angehört,
niemals. Auch ihre Versuche werden
von
ihnen theoretisch
gedeutet.
Auch sie erkennen die
Zulässigkeit
der einzelnen Methoden
zur Bestimmung von
B
nur
dadurch,
dass sie übereinstimmende Resultate
liefern.[14]
Also
auf
indirek-
tem
Wege.
So
ist
es
im Grossen mit dem Elektron auch. Noch eins. Bei
Substanzen,
welche
das Licht
absorbieren,
sind
negative Strahlungsdrucke unmöglich,
weil sie
dem
Reaktionsprinzip widersprechen
würden.
Denken
Sie
folgendes
starre
Sy-
stem.
Metallschirm
L
Lichtquelle
Schwefelschirm
Das
System
müsste, wenn
das Metall
nicht
die
gleichen
Druckkräfte
erfah-
ren
würde wie der Schwefel sich
selbst in
Bewegung
setzen,
wenn
es
im Vacuum schwebte.
Was auch
das
Endergebnis
Ihrer
aufregenden Untersuchungen
sein
mag
eines ist
sicher,
keiner
von
Ihren Kritikern hat
etwas
Ueberzeugendes
gegen
Ihre Untersu-
chungen vorgebracht.
Es
grüsst
Sie bestens Ihr
A. Einstein
m.p.
TTrL
(DS,
MSS 289
B). [10 343].
Transcribed
by
the
recipient,
who has
typed
"Brief
von
Prof. Ein-
stein
an
Prof. Ehrenhaft.
August
1917." at the head
of
the document.
Significant
variations between
the text
of
this document and another
typewritten transcription
in the Einstein Archives
[10 344]
are
noted.
[1]Day
of
the month and corrected
year provided by
Ehrenhaft in his
reply
(Doc. 630).
[2]Ehrenhaft
1918a and 1918b.
[3]In
Ehrenhaft 1918a,
the
author
gives a
critical discussion
of
experiments by
himself
and others
to
determine
the
elementary
electrical
charge.
His
own
results
indicated
a
nonatomistic character of
electricity.
One
of
the
objections
raised
to
his
experiments
was
that the
charged particles
studied
by
him
were
not
perfectly
spherical.