920 DOCUMENT
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OCTOBER 1918
lich überstandenen
Leidens[5]
ungefragt
einmische. Sollten Sie nicht schon
von
Ih-
rem
behandelnden
Arzt
darauf
hingewiesen
worden
sein, so
empfehle
ich Ihnen
dringend
zweierlei:
1)
lassen Sie einmal
monatlich-nach
3
fleischlosen
Tagen-
Ihren
Stuhl
auf
sogen.
occultes Blut nachsehen. Am meisten hat sich Prof.
Boas[6]
mit dem Nachweis
geringster Blutspuren
im Stuhl
beschäftigt;
sein
Laboratorium
(Trautenaustraße,
in der
Klinik)
dürfte
am competentesten
dafür
sein.
2)
Lassen Sie
alle
2-3
Monate Ihre
Magenthätigkeit röntgenoskopisch
controllieren.-
Das sind
lediglich Vorsichtsmaßregeln, um rechtzeitig
festzustellen,
ob die Narbe nicht etwa
den
Magenmund
in seiner
Thätigkeit so beeinträchtigt,[7]
daß der
Magen zu
Kraft-
leistungen
gezwungen
ist,
denen
er
auf
die
Dauer
nicht
gewachsen
ist.
Rechtzeitig
festgestellt
ist dem Übel leicht beizukommen. Wartet
man
aber,
bis
der
Magen
nicht mehr
ordentlich functioniert
und
seinem Besitzer
Unbehagen
verursacht,
so
dauert
die
Wiederherstellung
wesentlich länger.- Da solche
Nebencomplicatio-
nen
recht
selten
sind,
so
hoffe ich und
nehme
es
bestimmt
an,
daß sich
jedesmal
normale
Verhältnisse finden werden. Da aber beide
Untersuchungen
mit
keiner[lei]
Unbequemlichkeiten
für Sie verbunden
sind,
so
würde ich
es
für eine
Unterlassung
halten,
wenn
Sie sie nicht
trotzdem
regelmäßig
vornehmen
ließen.-
Vor
c.
3-4
Jahren habe ich Ihr
Reibungsgesetz[8]
(n'=n
[1+2,5v'/v])
an
ech-
ten Lösungen nachzuprüfen
angefangen, um
nachzusehen,
ob mit seiner Hilfe fest-
zustellen
ist,
ob
kristallwasserhaltige
Salze ihr Wasser in der
wässrigen
Lösung
ab-
geben
oder im Molekül festhalten. Die Versuche wurden
so
ausgeführt,
daß
zu
einem
bestimmten
Volumen destillierten
Wassers ein
abgemessenes
Gewicht des
betreffenden Salzes
hinzugefügt,
und
am
Traubeschen
Stalagmometer
die Ausfluß-
geschwindigkeit
des reinen Wassers mit der der
Lösung verglichen
wurde.- Auf
große Genauigkeit
können die Versuche keinen
Anspruch
erheben,
weil das Volu-
men
nur
auf
1
cbcm
genau
bestimmt,
und auch die
Temperatur
nicht
constant
ge-
halten werden könnte.
Ferner
fand ich teils
nur
ungefähre,
teils
von
einander
ab-
weichende
Angaben
über
Molekular-
und
specifisches
Gewicht
einiger
Salze
vor.
Infolge
meiner in Berlin
so
ungeheuer
beschränkten Zeit ist die Zahl der Versuche
nur
sehr
gering geblieben;
auch habe ich sie
zum
Teil nicht selbst
ausgeführt, son-
dern bei
mir
im Labor ausführen
lassen.-
Ich
gebe
zunächst die beobachteten
Zahlen,
dann das in
folgender
Weise berech-
nete
Molekularvolumen:
Enthält
1
Mol eines Salzes
vom Molekulargewicht
M
.. a
Moleküle,
so
"
1
g
dieses
"
a/M
Moleküle und
n g: n.a/M "
.
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