DOCUMENT 594 AUGUST 1918 841
Wenn
man
aber,
wie
es
auch Ihren Annahmen
über
das Verhalten der Massstäbe
und Uhren
entspricht,
annimmt,
dass relativ zueinander ruhende starre
Körper
der
euklidischen Geometrie in ihren
Lagerungsgesetzen
folgen,
und dass relativ
zu
ein-
ander ruhende Uhren
gleich
rasch
gehen,
dann ist
es
gewiss zweckmässig, (wenn
auch durchaus nicht
logisch nötig)
die Koordinatenwahl
so zu
treffen,
dass für alle
zugelassenen Systeme gilt:
Die Koordinaten sind
unmittelbar
Masszahlen,
die
man
beim
Abmessen mit ei-
nem
relativ
zu
dem betreffenden
System
ruhenden
Einheitsmassstab erhält. Die
Zeit wird direkt durch relativ
zum
System
ruhende Einheitsuhren
gemessen.
Ein-
heitsmassstäbe und Einheitsuhren aller
Systeme
sollen alle
untereinander
überein-
stimmen, wenn man s[ie]
in relative Ruhe
zueinander
an
dieselbe Stelle
bringt
und
sie
miteinander
vergleicht.
Verlangt
man dies,
so
verleiht
man
damit den Grössen
x, y,
z,
t
physikalische
Be-
deutung.
Dann sind nicht mehr
beliebige
Transformationen
zulässig.
Die
Zulässig-
keit
hängt
dann
von
den
physikalischen
Gesetzen
ab.
In Ihrem
Fall der
klassischen
Annahmen a)
und
b) gibt es
dann keine
anderen
berechtigten Transformationen
als
die
Galilei-Transformationen.
Sie
gelangen
zu
anderen Transformationen
nur
durch
den
Verzicht
auf
jene
im Interesse der einfachen
Interpretation
der Formeln
gebotene
Koordinatenwahl.
Diese
Bemerkungen waren allgemeiner
Natur. Ich wende mich
nun
zum
zweiten
Kapitel.[5]
Da bleibt
nichts
über
als
Detailbemerkungen zum
Text
zu
machen.
zu
S. 41.[6]
Dass ich alle
Systemzeiten
als
gleichwertig
behandle
ist,
da
ich
vom
Postulat der Relativität
ausgehe
selbstverständlich. Dass ich mich Ihrer
"Zonen-
zeit"
überhaupt
nicht
bediene,
kann
mir nicht
zum
Vorwurf
gemacht
werden. Aus
den
Ausführungen
S.
41 unten
sieht
man;
dass Ihr
Symmetralsystem
die Rolle des
Lorentzschen Aethers
spielt.[7]
Sie kommen also sofort in die
Schwierigkeit,
die
daraus Ihrem
System
erwächst,
dass
unser
irdischer
Beobachtungsraum
elektroma-
gnetisch
ohne
"Asymmetrien
ist.
Ihr
Satz "Der Fehler der
Einstein’schen...."
ist
mir
ganz
unverständlich. Wenn Uhren eines
Systems
nicht rel.
zu
einander
gerich-
tet sind
(auf
irgend
eine
Weise),
so
sind ihre
Angaben
inkohärent und können nicht
zu
einer
Zeitdefinition
dienen,[8]
auch nicht in einem
"Symmetralsystem" S. 52.[9]
Meine Ansicht
ist
nicht,
dass
"Systemzeit"
einer
Art
"höherem
Zeitbegriff"
ent-
spreche.
Meine
Ansicht
ist
nur,
dass
man,
indem
man
eine
Zeit auf
gleiche
Uhren
und
Signale
zwischen ihnen
zu gründen
sucht,
man
nur zu
einer
Systemzeit
nicht
aber
zu
einer universellen Zeit
gelangen
kann. Zu letzterer würde
man
durch Mo-
mentansignale
oder durch Uhren
gelangen
können,
deren
Gang
durch
Bewegung
nicht beeinflusst wird. An der
prinzipiellen
Existenz dieser beiden
Dinge muss
aber