530 DOCUMENT 446 JUNE 1913 446. To Arthur Schidlof [Zurich,] 17. VI. 13 Hoch geehrter Herr![1] Die von Ihnen behandelte Frage, ob auf dem beschrittenen Wege die allge- meine Strahlungsformel erhalten werden könne, hat natürlich auch mich leb- haft beschäftigt. Es schien mir aber, dass das uneigentliche therm. Gleichge- wicht seine Bedeutung für endliche Strahlungsdichten verliert.[2] Gegen Ihre Behandlungsweise sind leider schwere Bedenken zu erheben, von denen ich nur zwei anführen will. 1) Es ist unstatthaft, die Strahlungsdichte im Gasraume null zu setzen, auch wenn sich das Gas als schwarz" ansehen lässt, was bei genügend grosser Ausdehnung sich immer erreichen lässt. 2) Die Voraussetzung, dass die [i]n den Wä[rme]behälter abgegebene Wär- memenge mit RT 2) Sie setzen - = a (universelle Konstante). Dies geht nicht einmal für pg das reguläre thermodynamische Gleichgewicht. Denn ich kann bei gegebe- nem T den Druck pg des Reaktionsgemisches noch frei wählen. Der von Ihnen gewählte Weg erscheint mir nicht gangbar, aber Ihre Zuver- sicht steckt mich an. Vielleicht könnte es doch gelingen, den Fall uneigentli- cher thermodynamischer Gleichgewichte auch bei endlicher Strahlungsdichte durchzuführen.[3] Mit kollegialen Grüssen verbleibe ich Ihr ergebener A. Einstein. ALSX. [21 493]. [1]Schidlof (1877-1934) was Professor of Physics at the Geneva Technical School. [2]In Einstein 1912b (Vol. 4, Doc. 2) Einstein had derived Wien's law from general thermo- dynamic considerations, using an argument involving an "improper" thermodynamic equilib- rium that was only valid for radiation of low density. See also Einstein's skeptical reaction in Doc. 384 to an attempt by Paul Ehrenfest to generalize the derivation, and Vol. 4, the editorial note, "Einstein on the Law of Photochemical Equivalence," for a discussion. [3]See Schidlof 1914a, 1914b, 1914c for his later work on the theory of photochemical de- composition.
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