220 DOCUMENT 188 NOVEMBER 1909 habe heute die ganze Theorie sorgfältig geprüft und die alte Rechnung bestä- tigt. Es bedurfte wirklich nur mehr dieser simplen Integration (ebenso bei der Ausrechnung der totalen Stromstärke), um zu der Formel zu kommen. Da sieht man wieder einmal, wie gefährlich es ist, sich auf seinen Instinkt zu ver- lassen! Die Geschichte mit den y-Strahlen wird ein positives Resultat geben. Ich weiss es von Müller,[2] den ich sofort über die relativen Schwankungen in Funktion der Entfernung der radioaktiven Substanz von der Röhre ausgefragt hatte, als er mir von derartigen Versuchen berichtete. Man erhält so gleich auch noch die Anzahl der Moleküle, welche durch ein T-Strahl-Quantum zer- setzt wird. Nehmen wir an, diese Zahl sei m und keinen Schwankungen un- terworfen, und und es werden durchschnittlich N Quanten pro Sekunde absor- biert, so wird in der Zeit % im Mittel die Elektrizitätsmenge eNmx = E an den Elektroden abgesetzt. Die mittlere Schwankum A von E verhält sich zu E wie 1 zu jNx zu 1,[3] also A = zmjNx A2 - - em . Schade, dass man nicht noch die Energie der absorbierten T Strahlung ab- schätzen kann, sonst könnte man auch noch die Wellenlänge der T-Strahlung ermitteln.- Mit Ihrem Brief habe ich mich sehr gefreut, nur schmeicheln sollten Sie mir nicht so. Die Kollegien geben mir viel zu thun, mehr als ich gedacht hatte, sodass ich wenig zum Vergnügen grübeln kann. Die Arbeit Campbells[4] wer- de ich lesen, wenn ich Zeit habe jedenfalls ist die Formel die ich Ihnen mit- geteilt hatte, sicher richtig. Es grüsst Sie und Ihre Familie bestens Ihr A. Einstein Freundliche Grüsse von meiner Frau.