DOCUMENT 283 SEPTEMBER 1911 321 zess. Wenn die Bestrahlung nicht quantenhaft zu denken ist, sondern wie eine Art Vorbereitung des Atoms, dann ist es nicht so ausgeschlossen, dass diese Vorbereitung erst nach einer gewissen Zeit nach Ablauf eines inneratomi- schen Prozesses zum Zerfall führt. Die Sache sollte doch einmal exakt unter- sucht werden.[4] Natürlich brauchen es prinzipiell nicht Tstrahlen zu sein, bei Röntg.str. & Licht sollte es gleich sein. Das Energieprinzip brauchte nicht verletzt zu sein, wenn jeweilen Atome von allen Stadien der Vorbereitung vorhanden sind. Das psychologische Bedürfnis, was zu der Vorstellung An- lass gibt, versteht man so. Wenn die Aehnlichkeit zwischen radioaktivem Zerfall und Zerfall unter dem Einfluss von Strahlung nicht nur äusserlich ähn- lich, sondern wesensgleich sind, so muss man das Radiumatom als ein eo ipso "vorbereitetes" ansehen. Weil es Zeit braucht zum Zerfall, sollte dies auch bei den künstlich radioaktiv gemachten Atomen so sein. Die Idee zu der Sommerfeld-Metallelektronen-Geschichte, dass die elek- trische Kraft während einer endlichen Zusammenstosszeit wirken könnte,[5] ist sehr interessant, jedenfalls nicht ohne Weiteres von der Hand zu weisen. Wenn ich wieder schnaufen kann will ich es überlegen. Die Inhomogeneitäten als Quellen von Elektronen anzusehen, ist mir gar nicht plausibel. Mit der Hypothese nk = konst kann ich mich auch nicht befreunden[6] Dem Lampa seine Geschichte hab ich nicht gelesen, aber ich kenne die Sache genau.[7] Durch Zerstäuben hergestellte Silberpartikelchen haben keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Beweglichkeit (aus Brown'scher Bewegung) und Fallgeschwindigkeit.[8] Sie müssen also die verschiedensten Formen haben. Aus Beweglichkeit & Geschwindigkeit im elektrischen Felde bekommt man das Elementarquantum ordentlich, ebenso aus Fall mit und ohne Feld bei flüs- sigen Teilchen (Pribram).-[9] Der Unterschied zwischen e2 und h ist ja Faktor ca 900. Ist mir noch nicht bei Dimensionalbetrachtungen begegnet, soviel ich mich erinnere.[10] Jetzt Entropie und Wahrscheinlichkeit. Du schreibst sehr lustig: "Der Fall mit dem Teilchen ... ist wirklich sehr lehrreich, dagegen habe ich offenbar noch nicht recht verstanden, vorauf es ankommt"(!)[11] Beim Teilchen kommt es darauf an, die Wahrscheinlichkeit zu kennen für ein Volum-element dx in der Höhe z. Wenn dx durch ein starres Siebkästchen realisiert wird, so leisten die osmotischen Kräfte beim unendlich langsamen Heben desselben keine Arbeit. Bezieht man Entropie und Wahrscheinlichkeit auf dies stets gleich grosse Gebiet x, so gilt Boltzmanns Gleichung exakt. Ebenso wenn x eine Funktion von z ist. Nur muss man dann bei Bestimmung von S die osmotische Arbeit berücksichtigen. Man sieht, dass die strenge Anwendung des Prinzips nur möglich ist, wenn das Zustandsgebiet physikalisch realisierbar und °o