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essential step over the Newtonian
theory:[4]
nevertheless, I could not say that I have fully
assimilated the spirit of its organizing principles, to which, I am convinced, there must be
more than the mathematical formulas.
It is my heartfelt desire to meet you in a setting favorable to a leisurely conversation.
Who knows when I shall be able to satisfy this wish? In the meantime, illustrious Col-
league, please accept the
expression[5]
of my warm and devoted regards, yours
Federigo Enriques
TLS. [9 226]. Enclosed in a letter to Heinrich Zangger with the request to forward it to Einstein. There
is a note in Zangger’s hand at the left margin of the document: “Antwort auf die Karte von 1919.”
[1]Federigo Enriques (1871–1946) was Professor of Projective and Descriptive Geometry at the
University of Bologna.
[2]Date and place from Enriques’s letter to Zangger enclosing the present document.
[3]Jean Perrin. The year 1904 is probably an error. Perrin learned of Einstein’s and Smoluchowski’s
work on Brownian motion after his own work on the same subject (Perrin 1909).
[4]The theory of general relativity, whose predictions had been confirmed by British eclipse expe-
ditions.
[5]From this word on, the document is in Enriques’s hand.
385. From Richard von Schubert-Soldern[1]
Zwettl, Nieder-Österreich, Franz Josefplatz 13. 20. IV. 20.
Hochgeehrter Herr Professor!
Vielleicht erinnern Sie sich noch meiner aus Anlaß einer Arbeit über die Relati-
vität der Zeit, die ich zur Beurteilung Ihnen eingesandt hatte. Sie ist dann später,
zur Zeit des Umsturzes in Oesterreich mit der von Ihnen gewünschten Erweiterung
im „Archiv für system. Philosophie“ veröffentlicht worden und Sie haben hoffent-
lich ein Exemplar davon
erhalten.[2]
Wenn ich mich noch einmal an Sie wende, so
geschieht das leider in meinen persönlichen Angelegenheiten. Zu diesem Zweck
möchte ich Ihnen einen kurzen Abriß meiner Lebensschicksale geben. Ich bin ge-
boren 14 Dez. 1852 in Prag, stamme aus alter deutscher Familie, habilitierte mich
1882 an der Universität Leipzig für Philosophie und wurde hier 1889 zum a. o. Pro-
fessor in diesem Fach ernannt. Da ich aber keinen Gehalt bezog und keine Aussicht
hatte, eine ordentliche Professur zu erlangen, denn Wundt war mein
Gegner,[3]
au-
ßerdem mein kleines Vermögen fast aufgezehrt hatte, blieb mir nichts andres übrig
als im Herbst 1898 in den oesterreichischen Mittelschuldienst zu treten. Ich wurde
Professor am deutschen Gymnasium in
Görz.[4]
Von hier mußte ich bei Ausbruch
des Krieges mit Italien flüchten, meine Frau hatte sich schon früher wegbegeben.
Wir verloren im Kriege alle Möbel, ich auch meine ganze Privatbibliothek (an die
1000 Bde). 1918 kam der Umsturz und machte mich stellenlos, weil Görz an Italien
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