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Wert darauf legt, Ihre Beurteilung zu
erfahren.[3]
Meinerseits habe ich eine drin-
gende Bitte hinzuzufügen: Hrn. W. eine neue Ausfertigung Ihres Gutachtens zu
übersenden, in welcher auf meine in dem Telegramm ausgesprochenen Ansichten
nicht reflektiert wird. Herrn J. Frank mögen Sie erwähnen oder auch nicht. Der
Satz: „Ich erwähne dies aber nur mit Rücksicht auf einen Passus in Kollegen Lam-
pas Telegramm, der mich zu dieser Äußerung verpflichtet“ muss wegbleiben, denn
aus demselben würde sicherlich der Versuch einer Einmengung von meiner Seite
auf dem Umweg über Sie herausgelesen
werden.[4]
Dies wäre für mich sehr pein-
lich, der Sache selbst sehr schädlich. Ich habe auch keineswegs mit der Mitteilung
meiner Ansichten den Gedanken einer Berücksichtigung derselben in Ihrem Gut-
achten verbunden, sondern eben nur Ihnen persönlich sagen wollen, was ich meine.
Was nun Ihre Bemerkungen in Ihrem Briefe anlangt, so kann ich nur sagen: Eh-
renhaft darf stolz auf Ihre Meinung von ihm sein.
Und nun noch ein persönliches Wort. Es war mir eine rechte Freude, von Ihnen
wieder einmal nach langer Zeit eine unmittelbare Nachricht zu erhalten. Mittelbare
habe ich bei allen Gelegenheiten eingeholt, insbesondere von Frl.
Meitner.[5]
Ich
denke immer mit großer Freude an die leider so kurze Zeit unseres Prager Beisam-
menseins
zurück[6]
und bedauere sehr, Ihnen nicht nahe sein zu können. Aus per-
sönlichen und sachlichen Gründen wollen Sie dieselben egoistisch nennen, ich
könnte es nicht wehren. Aber wenn man nach der Erkenntnistheorie hin gravitiert,
hat man eben oft den Wunsch, mit Ihnen sprechen zu können!
Mit den herzlichsten Grüßen auch von meiner Frau Ihr
Lampa
ALS. [15 051]. On the verso of the document, Einstein calculated expressions involving quantum
numbers and for a few values of n, possibly related to Bjerrum’s explanation of
rotational spectra (see Doc. 335 and its note 9).
[1]Doc. 270, and copy of Doc. 269, relating to the appointment at the University of Vienna.
[2]Einstein requested that Dean Rudolf Wegscheider maintain confidentiality (see Doc. 269).
[3]In all likelihood, Richard Wettstein (see Doc. 313). For the composition of the faculty selection
committee, see minutes of the meeting of the Philosophical Faculty, 24 January 1920, AVSa, Z. 562.
[4]The passage and the reference to James Franck are in Doc. 269. Mention of Franck was
prompted by Lampa, who, though not a member of the commission, had commented that no foreign
candidate was more suited for the position than Felix Ehrenhaft (see Doc. 267). In Doc. 269 Einstein
responded that Franck, a German national, was the superior candidate.
[5]Lise Meitner (1878–1968) was Professor of Physics at the University of Berlin and head of the
Physics Department at the Kaiser Wilhelm Institute of Physical Chemistry and Electrochemistry in
Berlin.
[6]Lampa was a member of the commission in 1910 that had recommended Einstein’s appointment
to the newly created chair of theoretical physics at the German University of Prague (see Einstein to
Pauline Einstein, 28 April 1910 [Vol. 5, Doc. 204], note 10, and Einstein to Arnold Sommerfeld, July
1910 [Vol. 5, Doc. 211], note 12). Lampa’s and Einstein’s institutes were located in the same building
of the university (see Einstein to Jakob Laub, 10 August 1911 [Vol. 5, Doc. 275], note 7). On Ein-
stein’s friendly relationship with Lampa, see, e.g., Frank 1949, pp. 135–142.
n1 n = n2 n 1 + =
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