214 DOCUMENT 160 DECEMBER 1915
Doc.
142)
or
that
they stay
in
a guest
house in Krummenau
(see
Doc.
150), following up on
Michele
Besso’s
proposal
of
a
joint
vacation there
(see
Doc.
133).
[3]See
Doc.
156.
[4]To
attend
a
congress on achieving a
durable
peace (see
Doc.
155).
160. To
Otto Naumann
[Berlin,] 7.
XII.
15.
Ew.
Exzellenz.
Soeben erfuhr ich
telephonisch von
Kollegen
Planck,
daß
er
mit Ihnen über die
Angelegenheit
Freundlich
gesprochen
habe.[1]
Es
gereicht
mir
zur großen
Freude
zu
sehen,
daß Sie die
Angelegenheit,
um
derentwegen
ich
Sie
jüngst
aufzusuchen
mir
erlaubte,[2]
nicht
aus
dem
Auge
verloren
haben.
Kollege
Planck riet
mir,
Ihnen
sogleich
noch
einige
sachliche
Erläuterungen
über den Stand
der
Fragen
und über
die in
Angriff
zu
nehmenden
Untersuchungen
zukommen
zu
lassen
zu
Ihrer Orien-
tierung.
Es
handelt sich
um
die
Prüfung
der
sogenannten allgemeinen
Relativitätstheo-
rie. Diese
Theorie
gründet
sich
auf
die
Voraussetzung,
daß Zeit und Raum keine
physikalische
Realität
zukomme;
sie führt
zu
einer
ganz
bestimmten Theorie der
Schwerkraft,
gemäß
welcher die klassische Theorie Newtons
nur
in
erster,
wenn
auch
vorzüglicher Näherung gültig
ist. Die
Prüfung
der
Ergebnisse
jener
Theorie
sind
nur
auf
astronomischem
Wege möglich.
Bisher ließen sich drei
Ergebnisse
fin-
den,
deren
Vergleich
mit der
Erfahrung gegenwärtig
durchführbar
ist.
1.
Die Theorie ergibt, daß die Spektrallinien des Fixstern-Lichtes gegenüber den
entsprechenden Spektrallinien irdischer Lichtquellen nach dem Rotende des
Spek-
trums etwas verschoben sein müssen, und zwar desto mehr, je größer die Masse des
das Licht aussendenden Fixsternes ist.
Dies Resultat wurde
von
Herrn Freundlich
an
Hand des bereits
bekannten,
hauptsächlich
von
den amerikanischen Sternwarten
gesammelten Beobachtungs-
materials
qualitativ bestätigt.[3]
Es erwies
sich eine
derartige Rotverschiebung
im
Mittel als
vorhanden,
insbesondere bei solchen
Fixstern-Klassen,
bei welchen
man
auf
astronomischem
Wege
auf eine
bedeutende Masse der Sterne
geschlossen
hat-
te.
Die
Mittelbildung
über
Messungen
an
vielen Sternen
ist darum
nötig gewesen,
weil auch
die
uns
unbekannten
Eigenbewegungen
der einzelnen Sterne Linienver-
schiebungen
erzeugen.
Eine
schärfere
Prüfung
dieser
Voraussage
der Theorie ließe sich
an
einem
Dop-
pelstern
ausführen,
der
aus
zwei Sternen
erheblich
verschiedener
Größe besteht.
Man wäre
dann nicht
mehr
auf
Mittelbildung angewiesen,
sondern könnte die
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