456 DOCUMENT
343 MAY 1917
[4]Einstein had
requested
a package
from Switzerland two months
earlier
(see
Doc.
310),
but it
had
not arrived.
[5]Perhaps
an
allusion
to
“one
of
the
nastiest”
expert
opinions
in forensic matters
with
which
Zang-
ger
had been
forced
to
grapple
(see
Doc.
334).
Five
years
earlier,
he had
complained
of
the
heavy
caseload
of
such
opinions assigned
to him
by
various
governments
(see
Heinrich
Zangger
to
Einstein,
30
January
1912
[Vol.
5,
Doc.
347]).
[6]Einstein
1917a
(Vol.
6,
Doc.
42),
his
popular
book
on relativity.
[7]Einstein
may
have alluded to
Zangger’s
personal
account
of
relativity
two months earlier
(see
Doc.
310).
343.
To
Moritz Schlick
[Berlin,]
21.
V. 17.
Sehr
geehrter
Herr
Kollege!
Immer
wieder
sehe ich mir Ihr Büchlein
an
und freue mich
der
vortrefflich kla-
ren Ausführungen.[1]
Auch
der
letzte Abschnitt
"Beziehungen
zur Philosophie
scheint mir
vortrefflich. Wenn mir bei
diesem
Geschäft des Wiederkäuers etwas
auffällt,
dann
sage
ich
es
Ihnen,
damit Sie event.
in
einer
neuen Auflage
etwas
kor-
rigieren.
Die
Darlegung
über
die
Nichtgültigkeit
der Euklidischen Geometrie
auf Seite
33
oben ist irreführend. Man kann nicht
sagen,
dass in zwei relativ
zu
einander rotie-
renden
Systemen
die Euklidische Geometrie nicht
gelte.
Sondern
es
lässt sich fol-
gendes
deduzieren:
Angenommen es
sei das
System
K ein
galileisches,
bezw.
es
gebe
ein
System
K,
für
welches
(wenigstens
in einem
gewissen Bereiche)
die
Mög-
lichkeiten der
Lagerung praktisch
starrer rel. K
ruhender
Körper
durch die Eukl.
Geometrie
beherrscht
werden, so
ist dies sicher
nicht der
Fall
für
ein relativ
zu
K
rotierenden
System
K'.-(Bei
dem Beweis
spielen
also die
Systeme
K und
K'
eine
ganz
verschiedene
Rolle.)
Daraus wird zunächst
geschlossen,
dass die Exi-
stenz eines Gravitationsfeldes die
Gültigkeit
d. Euklid.
Geometrie ausschliesst
(rel.
zu
K'
ist
ja
ein
Feld
vorhanden).
Endlich schliesst
man aus
dem
Umstande,
dass
bei
genauer Betrachtung
Gravitationsfelder
überhaupt
niemals
fehlen, weiter,
dass
ein Galilei’sches
Koordinatensystem
für
endliche Gebiete in Wahrheit
überhaupt
nicht
existiert,
dass also die Eukl. Geometrie in endlichen
Räumen
überhaupt
nie-
mals
gilt.-[2]
Der zweite
Punkt,
auf
den ich
hinweisen
möchte,
betrifft den Wirklichkeits-Be-
griff.[3]
Ihre
Auffassung
steht der Machs
nach
folgendem
Schema
gegenüber
Mach: Wirklich sind
nur
Empfindungen
Schlick: Wirklich sind
Empfindungen
und
Ereignisse
(physik. Natur).
Es scheint
mir
nun,
dass das Wort "wirklich“ in verschiedenem Sinne
genommen
wird,
je
nachdem
es
von
Empfindungen
oder
von Ereignissen
bezw. Thatbeständen
in
physikalischem
Sinne
ausgesprochen
wird.
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