DOCUMENT 181 JANUARY
1916
239
tensystem nur
etwas
eingebildetes
ist. Immer
erhalten
dieselben Punkte der Platte
Licht.
Führst Du die
Verzerrung
des
Pauspapiers
nur
im Endlichen
und
so aus,
dass
das Bild des
Sternes,
der Blende
und der Platte ohne
Verletzung
der
Stetigkeit un-
verrückt bleiben,
so
erhältst
Du den
Spezialfall,
auf
den sich Deine
Frage
bezieht.
Wesentlich ist:
Solange
das
Zeichenpapier,
d.
h.
"der
Raum“ keine
Realität
hat,
unterscheiden
sich beide
Figuren
überhaupt
nicht. Es kommt
nur
auf
"Koinziden-
zen“
an,
z.
B.
darauf,
ob
Plattenpunkte
vom
Lichte
getroffen
werden
oder
nicht. So
wird der Unterschied
Deiner
Lösungen
A
und
B
zu
einem blossen
Unterschied der
Darstellung
bei
physikalischer
Übereinstimmung.
Dies wird Dir bei
genauer
Erwä-
gung
sicher einleuchten.
Würden die
Gleichungen
der
Physik
nicht
allgemein
kovariant
sein,
so
würdest
Du
obige Betrachtung zwar
auch machen
können;
aber
es
würden relativ
zum
Briefpapier-System
in der
zweiten
Figur
nicht dieselben Gesetze
gelten
wie in der
ersten. Insofern wären dann beide doch
nicht
gleichberechtigt.
Dieser Unterschied
entfällt aber
mit der
allgemeinen
Kovarianz.
Ich
bemerke
noch,
dass ich die vierte
(Zeit-)koordinate
absichtlich
aus
dem
Spiel gelassen
habe,
was
aber
prinzipiel
unerheblich
ist.
Herzliche Grüsse
an
Dich und Euch alle
von
Deinem
Einstein.
ALS.
[9 372].
[1]Date
provided by
the
recipient at
the head
of
the letter: “05.1. 1916.”
[2]Einstein also refers
to
H. A.
Lorentz,
whose interest in the
theory
is
implied
in Doc. 177.
[3]During
winter
semester 1915/1916,
Einstein
gave a course on
statistical mechanics and Boltz-
mann’s
principle
at
the
University
of
Berlin
(see
Berlin Verzeichnis
1915b,
p.
48).
[4]A
similar situation is
described
at the Swiss
frontier
(see
Doc.
170).
[5]See
the
preceding
document.
[6]Einstein had
explained
the
admissibility
of
general
covariance in Doc. 173. See also Norton
1987
for
a
discussion
of
this document.
181. To
Karl Schwarzschild
[Berlin,]
9.1.
16.
Hoch
geehrter
Herr
Kollege!
Ihre Arbeit habe ich
mit
grösstem
Interesse
durchgesehen.[1]
Ich hätte
nicht
er-
wartet,
dass
man so
einfach
die
strenge Lösung
der
Aufgabe
formulieren
könne.
Die rechnerische
Behandlung
des
Gegenstandes gefällt
mir
ausgezeichnet.
Näch-
sten
Donnerstag
werde ich die Arbeit mit
einigen
erläuternden Worten
der
Akade-
mie
übergeben.[2]
Unterdessen erhielt ich
gestern
Abend noch einen
Brief
von
Ihnen,
den ich auch
gleich
beantworten will.
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