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DOCUMENT 401
DECEMBER 1917
401. From Hans
Thirring
[Vienna, 3
December
1917]
Nach
mehrmonatlicher
Pause,
die mit
intensiver
praktischer
Arbeit
ausgefüllt
war,[1]
komme ich
jetzt
endlich wieder
zur
wissenschaftlichen
Tätigkeit
zurück und
bin
nun
daran meine kleine Relativitätsarbeit
vom
Sommer zusammenzuschreiben
und in zwei Artikeln in der
Phys.
Zeitschr.
zu
veröffentlichen.[2]
Mir
sind dabei
mancherlei Bedenken
aufgestiegen,
die ich
in der
Publikation
zunächst
unterdrük-
ken
will,
über
die ich
mich
aber
gerne
mit
Ihnen
direkt auseinandersetzen
möchte.
Gemäß
der
allgem.
Relativitätstheorie soll
es
eine raum-zeitliche Massenvertei-
lung geben,
deren Gravitationsfeld einem
"Zentrifugalfeld“ aequivalent
ist. Auch
wird
man aus
den
Erfahrungen
über die
Fixsterne
sagen
können,
daß diese
raum-
zeitliche
Verteilung
eine solche
ist,
daß die
Massen
im
großen
und
ganzen
wie ein
starrer
Körper um
eine Achse rotieren.
Sagen
wir mit der
Winkelgeschwindigkeit
co
um
die Z-Achse. Soll das Gravitationsfeld dieser Massen einem
"Zentrifugal-
feld“
aequivalent
sein,
so
müssen in einem in
der
Z-X
Ebene
gelegenenen Aufpunkt
folgende Feldkomponenten[3]
existieren
(x4
=
t):
wobei C und
C' konstante
sind.[4] (Die Feldberechnung
für
eine
rotierende
Hohl-
kugel
liefert
ja
auch tatsächlich solche
Ts)
Nun
wird
man
natürlich
verlangen,
daß
auf
einen
Massenpunkt,
welcher ebenfalls
mit der
Winkelgeschwindigkeit (0
die
Z–
Achse umläuft keine
Kraftwirkung
auftritt,
da
von
ihm
aus gesehen
alles in Ruhe
ist Nun heißt die
x-Komponente
der
Bewegungsgleichung[5]
d2x
1
dx42
=
ds
}
Für
den
mitgedrehten Massenpunkt (der
sich
gerade
in der
XZ
Ebene
befindet)
ist
x
=
z
=
0
y
=
(ûx.
Also
dx42
2
=
(C&x
+
C'c02X)(_
+ [.
]
ds2
ds
)
Soll dieser Ausdruck auch im Grenzfall
kleiner
Geschwindigkeiten
verschwinden,
so
muß
C
=
-C'
sein. Mit anderen Worten:
der
Faktor
von
(ù2x
in
der
Zentrifu-
galkraft
und
von cov
in
der
Corioliskraft müssen
dem
Absolutwert nach einander
gleich
sein. Wenn
aber
die T’s
unser Zentrifugalfeld
der
gewöhnlichen
Mechanik
repräsentieren
sollte,
so
müßte
wegen
der Formeln
mco2r
und
2m(Ov:
2C
=
-C
sein[6]
Wie lassen sich diese
Gegensätze
vereinbaren?
=
C(o2x
+2T¡4
=
C
co