DOCUMENT 319 MARCH 1917
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matic
light
used in the
experiment (see
Max
von
Laue to Arnold
Sommerfeld,
14
April
1917,
GyMDM,
Sommerfeld-Nachlaß
1977-28/A,
197(3)).
Laue had
already
considered and rejected this
possibility
in Laue 1914.
[4]A younger
brother
of
Exner,
Franz Serafin
Exner
(1849-1926),
was
Professor
of
Physics
at the
University
of
Vienna and
Director of
its
Physics
Institute.
319. To
Felix Klein
[Berlin,]
26. III.
17.
Sehr
geehrter
Herr
Kollege!
Vielen Dank
für
Ihre
Abhandlungen
und Ihre freundliche
Karte.[1]
Es ist wirk-
lich
erstaunlich,
dass
so
verschiedene
Ausgangspunkte
wie der mathematische
und
der
physikalische
schliesslich
zur Aufstellung
derselben
Gedankengebilde
Veran-
lassung gibt.
Ich habe die
angestrichenen
Stellen
Ihrer
Arbeiten bereits
mit
Vergnü-
gen durchgelesen,
das andere wird
folgen.
Da ich nie nichteuklidische Geometrie
getrieben
habe,
ist
mir
bei
meiner
letzten
Abhandlung
die
näherliegende elliptische
Geometrie
entgangen.[2]
Herr
Freundlich hat mich bereits
auf
den
Punkt
aufmerk-
sam
gemacht.[3]
An meinen
Betrachtungen
ändert sich
nur
dies,
dass
der
Raum
halb
so gross
ist;
die
Beziehung
zwischen R
(Krümmungsradius)
und
p
(mittlere
Dichte
der
Materie)
bleibt
erhalten.
Die
neue
Variante
der
Theorie bedeutet formal eine
Komplizierung
der
Grund-
lagen
und wird
wohl
von
fast allen
Fachgenossen
als ein
wenn
auch
interessantes,
aber
doch
mutwilliges
und
überflüssiges
Kunststück
angesehen
werden,
zumal
eine
empirische
Stütze sich
in absehbarer
Zeit kaum
wird herbeischaffen lassen.
Ich
aber
sehe die Sache als eine
notwendige Ergänzung
an,
ohne welche
weder
die
Trägheit
noch die Geometrie wahrhaft relativ ist. Wer
es
aber nicht
als störend
empfindet, wenn
die
Existenz
eines
guv
-Feldes ohne
felderzeugende
Materie
aus
der
Theorie sich als
möglich ergibt,
und
wenn
eine
einzige (allein
in
der
Welt
vor-
handen
gedachte)
Masse
Trägheit
besitzen
kann,
der
ist
von
der
Notwendigkeit
des
neuen
Schrittes
nicht
zu
überzeugen.[4]
Ich freue mich
sehr, Debye
in den nächsten
Tagen
zu
sehen,
und bitte
Sie,
mir
mitzuteilen,
wenn
Sie
wieder
nach Berlin
kommen,
dass ich Sie
besuchen
kann. Es
wäre wohl
wünschbar, wenn
zwischen
Göttingen
und Leiden die Arbeiten
ausge-
tauscht
würden,
die
auf
dem Gebiete der
allgemeinen
Relativität
gemacht
werden.
Dadurch
würde viel
Denkarbeit
gespart
werden. So ist
z.
B.
eine
genaue
Behand-
lung
des
Punktproblems,
wie Sie Hilbert in seiner letzten Arbeit
gibt,[5]
bereits in
der
Dissertation
des Holländers Droste
gegeben.[6]
Ferner
hat Lorentz vieles bear-
beitet.[7]
Mit
freundlichem Gruss
Ihr
ergebener
A. Einstein.