DOCUMENT 192 FEBRUARY 1916
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Die
allgemeine
Relativität
ist
nun
fast
genau
seit wir
uns
das letzte Mal
gesehen
haben
endgültig erledigt. Allgemeine
Kovarianz
der
Feldgleichungen.
Perihelbe-
wegung
des Merkur
genau
erklärt. Theorie sehr
durchsichtig
und schön.
Lorentz,
Ehrenfest, Planck,
Born sind
überzeugte Anhänger,
ebenso Hilbert.
Denken Sie über den
Einwand
nach;
Sie
werden sicher
zu
der
Überzeugung
kom-
men,
dass
er
berechtigt
ist.
Herzlichen Gruss
von
Ihrem
A. Einstein.
AKSX
(CBU,
Otto Stern
Papers (85/96c)).
[71
121].
The
postcard
is addressed “Herrn
Dr. O. Stern.
Feste Feldwetterstation
Lomsha
(Polen).,”
and postmarked “Berlin-Wilmersdorf
1
15.2.16.
1-
2N[achmittags].”
[1]The
issue under discussion is
the
validity
of
Nernst’s
heat
theorem for solid solutions
or
mixed
crystals,
i.e.,
the
question
whether
the
entropy
of
such
systems
at absolute
zero
vanishes
or
not. In
a
paper
submitted
on
10
February
(Stern, O. 1916),
Stern
came
to the conclusion that Nernst’s theorem
was
valid for such
systems,
provided
that
they
have
a
microstate
with
an energy
that
is
lower
than that
of
all
other
microstates. In
Einstein
1914n
(Vol. 6,
Doc.
5),
Einstein
had
presented an
argument
that
implied
that
Nernst’s
theorem
was
only
valid for
pure crystals;
he
repeated
the
argument
in
an unpub-
lished
manuscript
(Vol. 6,
Doc.
26)
that
is
probably
related
to
a
lecture entitled “Zur
Begründung
der
Tetrode-Sackurschen
Bestimmung
der
Entropiekonstanten,”
which he delivered
at
the
meeting
of
14 January
1916
of
the Deutsche
Physikalische
Gesellschaft
(see
Deutsche
Physikalische
Gesell-
schaft. Verhandlungen
18
(1916):
41).
192.
To
Otto Stern
[Berlin,
after
15 February 1916][1]
Lieber Herr
Stern!
Ich bleibe bei dem
Beispiel vom
Bleistift.[2]
Ich
behaupte.
Dass
wir
die Thermo-
dynamik
überhaupt
auf chemische
Systeme
anwenden
können,
beruht
schliesslich
darauf,
dass
wir eine
Aenderung,
die
so
schnell
erfolgt,
dass die Brown’sche Be-
wegung
nicht Zeit
hat,
den
stehenden
Bleistift
umzulegen,
doch
im
Sinne
der
Ther-
modynamik
als
unendlich
langsame,
umkehrbare
Aenderung
zu
behandeln.
Sie können
auf
Grund
Ihrer
Schlussweise
höchstens
eine
der
beiden
Behauptun-
gen
aufstellen:
a)
Der
Mischkrystall (im
Sinne der
von
Ihnen
richtig
angegebenen
Definition)[3]
existiert
nicht bei T
=
0
b)
Er
existiert
zwar;
man
kann aber nicht
von
seiner
Entropie
reden,
weil
der
Zu-
stand
nicht auf
reversiblem
Wege erzeugt
werden kann.
Nun
könnte aber
a)
mit demselben Recht
(mutatis
mutandis
von jedem
chemischen
System
behauptet
werden,
das nicht
auf
dem absoluten
Entropiemaximum
ist
(Sy-
stem C
|O2
)