DOCUMENT 45 JANUARY 1915
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[11]In
the first months
of
the
war,
an increasingly
heated
campaign
of
invective
was waged by
Ger-
man
and
British intellectuals.
When
a large
number
of British
scholars, including eight
physicists,
protested
against a
call
by
German intellectuals
for
solidarity
with the actions
of
the
German
Army
(see
the
following document),
Wilhelm Wien
circulated
an appeal (“Aufforderung”)
in
December,
urging
his fellow
physicists
not
to publish
in British scientific
journals.
One
of
the
recipients
of
this
circular
was
Friedrich
Paschen,
Meyer’s colleague
in
Tübingen (see
Wilhelm Wien to
Friedrich
Paschen,
27
January
1915,
GyMDM,
NL
056/005).
Whether
Meyer
saw
the
appeal or
not,
it
is
clear
that
his
imprecation
reflected
a common
view.
See,
for
example,
the
response
of
another
recipient
of
the
Wien
appeal:
“A
toast to
a
victorious
New Year! God
punish
England!” (“Prosit siegreiches neues
Jahr!
Gott strafe
England!”
See Otto Lummer’s emendation
on
Wien’s
typescript,
2
January 1915,
GyMDM,
NL
056/005).
For
documentation
on
the
paper
war
of
the
intellectuals,
see
Kellermann
1915, chaps.
1
and
2;
for
its
historical
background, see
Schwabe
1969,
chap.
2.
Popular
hatred of
Great Britain in
Germany
at
the outbreak
of
the
war
is
illustrated,
e.g., by
Ernst Lissauer’s
poem
“Haßgesang gegen England” (see
Lissauer
1916, pp.
40-42),
written
on
24
August
1914.
45. To
Paolo
Straneo
Wittelsbacherstr.
13
Berlin-Wilmersdorf.
7.
I.
15.
Hoch
geehrter
Herr
Kollege![1]
gleichzeitig
mit diesem
Briefe
sende ich Ihnen
meine
letzte,
zusammenfassende
Arbeit
über
allgemeine
Relativitätstheorie und
Gravitationstheorie,
in
welcher
das
schwierige
Problem
zu
einem
gewissen
Abschluss
gebracht
ist.[2]
Ich
glaube
si-
cher,
dass der
eingeschlagene Weg
im
Prinzip
richtig ist,
und
dass
man
sich
später
darüber wundem
wird,
dass
der
allgemeine Relativitätsgedanke so grossen
Wider-
stand findet. Wenn
Bewegung-gleichförmige
wie
ungleichförmige-nur
als
Relativbewegung
definiert
und
gedacht
werden
kann, so
wird
ihr
wohl
jener
Rela-
tivcharakter
nicht
nur vom
kinematischen sondern auch
vom allgemein
physikali-
schen
Standpunkte aus
anhaften.-
Ich liebe die Wissenschaft
doppelt
in dieser
Zeit,
in
der
ich die Gefühlsverirrun-
gen
fast aller Mitmenschen
und
deren
traurige Folgen
so
schmerzlich
mitempfinde.
Es
ist,
wie
wenn
eine tückische
Epidemie
die Gehirne verwirrt hätte! Umsomehr
müssen die Besonnenen
und
insbesondere wir Wissenschaftler
die
internationalen
Beziehungen pflegen
und
uns von
den rohen Gefühlen des
Pöbels
fernhalten;
leider
haben wir
sogar
bei den
Naturwissenschaftlern in dieser
Beziehung
schwere Ent-
täuschungen
erleben müssen![3]
Es
ist
mir,
wie
wenn
ich Sie einmal
(vor
ca
19 Jahren)
in Italien
(Pavia, Casteg-
gio)
persönlich
kennen
gelernt hätte;
ich
war
damals
16
Jahre
alt.[4]
Möglicherwei-
se
haben
wir
uns
einmal bei Familie
Marangoni gesehen,
in deren
Hause
ich viel
verkehrte,[5]
Mit bestem
Gruss Ihr
A.
Einstein
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