436 DOCUMENT 328 APRIL 1917
verstreichen lassen. Das
Büchlei[n]
von Weight
hatte Grossmann
(glaube ich),
als
wir
vor
4 Jahren
zusammen
über
Relativität
abeiteten.[2] Die
Arbeit
von
Batman
habe ich schon in
der
Hand
gehabt, muss
aber
gestehen,
dass ich
mir
nicht wohl
vorstellen
kann,
dass Substitutionen
nach
reziproken
Radien eine
physikalische
Bedeutung
zukommen
könne.[3]
Die
Lorentztransformation lässt
nicht
nur
die
Lichtgeschwindigkeit
invariant,
sondern die Koordinaten der
so
verknüpften
Koor-
dinatensysteme
haben
einfache
physikalische Bedeutung
als
Messergebnisse
an
Massstäben
und
Uhren. Diese
letztere,
wesentliche
Eigenschaft
geht
bei
den Bat-
man’schen Transformationen sicherlich verloren.[4]
Auf
Ihre
Vorträge,
die Sie mir in
Aussicht
gestellt
haben,[5]
freue ich mich sehr.
Ich werde sie
an
Sommerfeld
weitergeben,
sobald ich sie erhalten und studiert ha-
be. Aus meinem Artikel
für
die
Enzyklopädie
wird
es
wohl-so
wie ich mich ken-
ne-nichts
werden. Ich
war
ja
auch
so vorsichtig, Kollegen
Sommerfeld noch nicht
bestimmt
zuzusagen,[6] wenn
ich mich
recht
erinnere.
Hilberts zweite relativistische Arbeit hat mich sehr interessiert.[7]
Nur
das in der-
selbe
eingeführte geodätische Bezugssystem,
welches durch
g14 = g24 = g34 =
0
und
g44 = 1
charakterisiert
ist,
erscheint mir
nicht annehmbar. Denn
es
lässt sich
an
Beispielen
darthun,
dass dasselbe die
Eindeutigkeit
der
Zuordnung
der
Koordi-
naten
zu
den
Weltpunkten
nicht
wahrt.
Es
rührt
dies
daher,
dass
zeitartige geodäti-
sche Linien
einander
schneiden.
Aber
es
wäre nicht
undenkbar,
dass
es
anders
zu
definierende Koordinaten
gäbe,
welche die Relationen vereinfachen. Die
von
mir
in
einigen
Arbeiten
getroffene
Koordinaten-Wahl
gemäss
der
Bedingung g
=
-1
ist
zwar
in
manchen
Fällen
natürlich,
beschränkt
aber die
Auswahl
nur wenig
(nur
eine beschränkende
Bedingung
statt
vier).[8]
Mit den besten Grüssen bin ich Ihr
ergebener
A. Einstein.
ALS
(GyGöU,
Cod. Ms.
F.
Klein
22A,
1).
[14 425].
The
recipient’s
identification
of
the author at the
head of
the
document
is omitted. Faded.
[1]More
than two weeks
earlier,
Einstein had said that he would read the
papers
recommended to
him
by
Klein
(see
Doc.
323).
[2]Presumably a
reference
to
Wright
1908.
Joseph
Edmund
Wright
(1878-1910)
had been Associ-
ate Professor
of
Mathematics at
Bryn
Mawr
College.
Klein refers
to
this book in
Klein, F. 1927,
vol.
2,
p.
189,
in
a chapter
based
on
his lecture notes
of
winter semester 1916/1917.
Einstein and Marcel Grossmann had
collaborated
on
Einstein
and
Grossmann 1913
(Vol.
4,
Doc.
13)
and 1914b
(Vol. 6,
Doc.
2)
while both
were at
the ETH.
[3]Harry
Bateman had
pointed
out
that the
group
of
transformations that leave the
light-cone
in-
variant is
larger
than the Lorentz
group.
In
particular,
the
group
contains conformal transformations
of
the
type x'a
= xa/nuvxuxv,
which amounts
to
an
inversion in four-dimensional
space
(see
Bateman
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