1 6 0 V O L U M E 8 , D O C U M E N T 5 3 3 a
ALS. [144 360]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document.
[1]This letter is dated on the assumption that it was written after the delayed receipt of Einstein to
Mileva Einstein-Maric; , 23 April 1918 (Vol. 8, Doc. 515), and before Einstein to Mileva Einstein-
Maric;, before 8 May 1918 (Vol. 8, Doc. 533) was written.
[2]Einstein to Mileva Einstein-Maric;, 23 April 1918 (Vol. 8, Doc. 515).
[3]Emil Zürcher Jr.
[4]An amount of 40,000 marks in equities and bonds was to be deposited at a Swiss bank and would
become Mileva’s property in case of the divorce. She would have the right of disposition for the inter-
est, but not for the capital. In addition, another 20,000 marks would be deposited; Mileva would
receive the interest following Einstein’s death, should he not receive the Nobel Prize (Einstein to Mil-
eva Einstein-Maric; , 23 April 1918 [Vol. 8, Doc. 515]). According to press reports of the period, Ger-
man equities and bonds were considered “insecure” (“unsicher”) because they were overvalued by
investors due to a “speculation fervor” (“Spekulationseifer”; see “Skepsis und Taumel” in Berliner
Tageblatt, 1 June 1918, Evening Edition, and “Die Börse im Mai 1918” in Berliner Tageblatt, 5 June
1918, Evening Edition).
[5]A yield equal to 5 percent of the sum of the capital discussed in note 4 (see points 1 and 2 in
Einstein to Mileva Einstein-Maric; , 23 April 1918 [Vol. 8, Doc. 515]).
[6]Ida Hurwitz.
[7]Vol. 8, Doc. 513a, in the present volume.
Vol. 8, 533a. To Heinrich Zangger
[Berlin, before 8 May
1918][1]
Lieber Freund Zangger!
Hier Kraut und Rüben zu Ihren Bemerkungen über
Wahrscheinlichkeit.[2]
Wir
wollen darüber sprechen, wenn ich nach Zürich komme, was um den 1 Juli sein
wird. Ich bin nun mit der Gesundheit sehr zufrieden. Zum grossen Teil kommt es
wohl daher, dass ich sehr viel auf dem Balkon liege und mich von der Sonne braten
lasse.[3]
Ein Herr Direktor Huguenin aus Zürich hat mir durch eine hiesige Firma
kondensierte Milch zukommen
lassen.[4]
Das ist wohl auf Ihre Fürbitte hin. Jeden-
falls danke ich Ihnen vielmals. Ich habe in letzter Zeit ein ziemlich pomadiges Da-
sein geführt und mich wenig angestrengt, mit Entzücken Rousseaus Memoiren und
Anatole France gelesen, ein wunderbarer, milder, verstehender
Kerl.[5]
Dagegen
habe ich mich für Balzac nicht erwärmen können. Was hab ich nur so schreckliches
geschrieben, auf was Sie anspielen und wodurch Dr. Züricher juristisch belei-
digt?[6]
Das geschriebene Wort ist eben ein gar trügerisches Übertragungsmittel der
Gedanken und Gefühle, wenn es sich nicht um exakte Wissenschaft handelt, wenn
man kein Meister der Sprache ist. Bald aber sehen wir uns und sprechen uns über
alles aus. Auch auf meinen Busenfreund Besso freue ich mich unbeschreiblich, nur
will ich dessen Frau meiden; sie war zu unverschämt gegen mich in ihren
Briefen.[7]
Ich bin wahrlich nicht empfindlich; aber man setzt sich nicht gern in ei-
nen Ameisenhaufen, auch wenn man sich eines strammen Hintern erfreut. Das
Wahrscheinlichkeits-Konzil von Lugano wird dem Turmbau zu Babel ein wenig
ähneln (ich lese auch in der Bibel); aber drollig mag es werden. Nur bitte ich Sie,
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