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TLS (NyOA, Justitsdepartementet. Sentralpasskontoret. Daa Journalsaker. 0058 Journalsaker 1920
4375–4800 Saksnr. 4438). [86 719]. Administrative notes at the head and bottom of the letter are
omitted.
[1]Klaus Hansen (1895–1971), student of medicine at the University of Kristiania. Hansen was a
vice-president of the Norwegian Students’ Association.
[2]Elsa Einstein informed Einstein in Doc. 30 that an official invitation from the Norwegian stu-
dents had arrived.
[3]First he invited Elsa Einstein to accompany him (see Elsa Einstein to Hedwig Born, 25 May
1920 [8 279.8]), but Elsa declined the invitation in favor of Ilse Einstein (Elsa Einstein to Hedwig
Born, 3 June 1920 [8 256]).
[4]Einstein worried about getting the visa on time in Doc. 22.
44. To Ernst Cassirer
Berlin, den 5. VI. 20.
Hochgeehrter Herr Kollege!
Ich habe Ihre Abhandlung mit sehr viel Interesse gründlich studiert und vor al-
lem bewundert, mit welcher Sicherheit Sie die Relativitäts-Theorie dem Geiste
nach
beherrschen.[1]
Wo ich nicht ganz einverstanden war, habe ich kurze Randbe-
merkungen gemacht. So habe ich z. B. über das Verhältnis Kant–Newton bezüglich
des Raumes und der Zeit Ihre Meinung nicht billigen
können.[2]
Die Newton’sche
Theorie verlangt einen absoluten (Objektiven) Raum, um der Beschleunigung reale
Bedeutung zuerteilen zu können, was Kant nicht erkannt zu haben scheint.
Ihre idealistische Denkweise von Raum und Zeit kann ich verstehen und glaube
auch, dass man so auf einen widerspruchsfreien Standpunkt gelangen kann. Mir als
Nichtphilosophen kommen die philosophischen Gegensätze mehr als Gegensätze
der Betonung als als Gegensätze prinzipieller Art vor. Was Mach Verknüpfung
nennt sind bei Ihnen die ideellen Namen, welche Erfahrung erst möglich
machen.[3]
Sie betonen aber diese Seite der Erkenntnis, während Mach sie als mög-
lich geringfügig erscheinen lassen will. Ich erkenne an, dass man mit irgend wel-
chen begrifflichen Funktionen an die Erlebnisse herangehen muss, damit Wissen-
schaft möglich sei; aber ich glaube nicht, dass uns in der Wahl jener Funktionen
vermöge der Natur unseres Intellekts ein Zwang auferlegt ist. Die Begriffssysteme
erscheinen mir leer, wenn die Art wie sie auf Erlebnisse zu beziehen sind, nicht
festgelegt ist. Dies scheint mir höchst wesentlich, wenn wir auch oft mit Vorteil die
rein begrifflichen Beziehungen gedanklich isolieren, um die logisch gesicherten
Zusammenhänge reiner hervortreten zu lassen. Mit der Deutung des ds als Masser-
gebnis, welches mittels Massstäben und Uhren in ganz bestimmter Weise zu ge-
winnen ist, steht und fällt die allgemeine Relativitäts-Theorie als physikalische
Theorie.[4]
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