V O L U M E 8 , D O C U M E N T 2 8 2 a 6 1
unsicher ermittelbar ist. Übrigens ist ja die Grösse, welche bei Bedeckungen her-
auskommt, nicht die Dichte sondern der Radius, sodass der Effekt vis a vis der
Beobachtung durch besser definiert ist als durch obige
Formel.[2]
Von den von Ihnen berührten Punkten gehe ich nur auf die letzten beiden ein,
weil diese sich auf eigentlich Physikalisches (nicht Sternbeobachtung) beziehen.
Eine Verwertung der Exzentrizität der Erdbahn ohne ausserirdische Vergleichs-
lichtquelle ist prinzipiell unmöglich, weil nur die Frequenz nicht aber die mit
einem Meterstab gemessene Wellenlänge nach der Theorie vom Gravitations-
potential
abhängt.[3]
Eine Verwertung der Gravitations-Potential Differenzen auf der Erde wäre
herrlich, aber diese Effekte sind von märchenhafter Kleinheit. Ist die Schwere-
beschleunigung, h die Höhendifferenz, so ist die dieser äquivalente Doppler-
geschwindigkeit[4]
(c = Lichtgeschwindigkeit.
Dies macht für 3000m Höhenunterschied
Millimeter/Sekunde
Das mit der Bunsenflamme glaube ich auch nicht. Wenn nämlich die Moleküle,
welche das Leuchten erzeugen, thermische Geschwindigkeit von von mindestens
100 m/sek haben, so können so winzige Relativgeschwindigkeiten der Flammen
keinen solch riesigen Effekt ergeben, dass man ihn von blossem Auge sieht. Jeden-
falls sollte man dieser Angelegenheit auf den Grund gehen. So viel ich weiss, hat
die Beobachtung noch nie Linienschärfen geliefert, die sich nicht mit der kineti-
schen Gastheorie vertrügen; und dieser Gegenstand ist wiederholt eingehend be-
handelt worden.
Es grüsst Sie herzlich und wünscht Ihnen baldige vollständige Gesundung Ihr
A. Einstein
ALS (DkAaIV, Hertzsprung Archive). [87 129].
[1]Hertzsprung (1873–1967) was Observator at the Astrophysical Observatory in Potsdam.
[2]The radii of stars are primarily measured through observations of eclipsing binaries (see, e.g.,
Russell 1912). Lack of knowledge of the physical size of distant stars was the principal obstacle to
proving the existence of the gravitational redshift predicted by general relativity in the spectra of fixed
stars, a program upon which Einstein’s colleague Erwin Freundlich was engaged (see Freundlich
1915).
[3]Although the eccentricity of the Earth’s orbit does ensure that the strength of the Sun’s gravita-
tional field at the Earth varies during the year, one still needs an astronomical reference against which
to check any measurable changes due to this variation.
[4]Einstein calculates the speed that is needed to create a Doppler shift equal to the gravitational
redshift between two points in the gravitational field of the Earth. He goes on to observe that the effect
is too small to be measurable with existing spectroscopic techniques, given Doppler line broadening
due to thermal molecular motions.
Masse
Radius
----------------- -
v
h
c
----- =
v
1
10
----- - =
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