D O C U M E N T 3 0 J A N U A R Y 1 9 2 2 1 0 7 consecutieven Wellenebenen des Wellenfächers (denn ihre Geschwind V(λ) U(λ)) dabei ist aber die Richtung der Wellennormale für alle diese consecutieven Wellenebenen immer dieselbe (gerade wie ein auf dem Wagen mitfahrender Beob- achter der fortwährend auf den oberen Rand des Rades achtet die consecutieven Speichen in durchaus verticaler Stellung an sich vorüber gleiten sieht.) Warum ich Dir das alles erzähle?— Nicht weil ich deutlich sehe, dass diese Be- merkungen irgendetwas gegen Deine Behauptung beweisen, dass nach klassischer Theorie Dein Experiment positiev ausfallen müsste sondern nur weil es zeigt, an wie viel man vielleicht bei diesen Überlegungen vergessen haben kann.— Ich weiß nicht ob man sich bei Deiner Ableitung überhaupt irgend wie um Grup- pengeschwindigkeit kümmern soll (sofort kommt ein Argument dafür dass ja)— aber angenommen dass ja, dann ist das Resultat von Gibbs vielleicht doch wichtig: nämlich dass beim Mitlaufen mit der Gruppe vom Beginn bis zum Ende der Schwef- Kohlst.-Röhre überhaupt nicht mehr von einer „zunehmenden Neigung der Wellen- flächen“ gesprochen werden kann. Denn beachte was geschieht: Das Kanalstrahlentheilchen sendet während der Durchquerung des Spaltes (oder während einer noch kürzeren Zeit—höchstens aber während sec)[5] eine „Fächer-Wellen-Gruppe“ aus. Diese Gruppe gleitet durch’s Schw-Kohlst-Rohr. Während dessen gleitet der Wellenfächer mit der relat. Geschwindigkeit V – U vom Schwanz der Gruppe nach dem Kopf der Gruppe wobei im Schwanz immer neue Wellen entstehen und im Kopf ebenso viele sterben und drei Beobachter am Kopf in der Mitte und am Schwanz der Gruppe mitlaufend kriegen hartnäckig nahezu vertical stehende Wellenebenen zu sehen auch wenn die Gruppe km-lang durch Schwefelkohlenstoff läuft (Dank Theorem von Gibbs!) So, Einstein, jetzt bin ich meiner Sache ziemlich sicher[6] 1.) Während Durchquerung des Spaltes (oder in Untertheil dieser Zeit) sendet Kanalstrahltheilchen eine Fächerförmige Wellengruppe in den Apparat also schließlich in die Schwe- fel-Kohlenstoff-Röhre. Die Neigung der vordersten und hin- tersten Ebene bei Eintritt in Röhre betrage +ε resp –ε. 2.) Verfolge (mit Gibbs) die Wanderung dieser Gruppe durch der Schw-Kohlen- stoff.— Sie wandert mit „Gruppen“-Geschwindigkeit U(λ) nach rechts.— 3.) Während dessen bewegen sich die individ. Wellen relatiev zur Gruppe mit der Geschwindigk. von links (Schwanz) nach rechts (Kopf der Grup- „Wellengeschwind.“ pe) und es werden am Schwanzende fortwährend neue Wellen geboren während am Kopfende genau eben viele sterben 10 8– V(λ) U(λ) –