D O C U M E N T 1 0 7 M A R C H 1 9 2 2 2 0 3 nen Gedankengängen. Das Korrespondenzprinzip und die Art, wie er es verwendet, müssen überzeugen.[4] Was die Lichtemission anlangt, so kann sie—undulations- theoretisch betrachtet—nicht monochromatisch sein, wenn das emittierende Teil- chen bewegt ist.[5] Dies sieht man so: Das direkte und reflektierte Licht mögen sich in der Lotrichtung zum Spiegel auslöschen. Dies muss noch dann der Fall sein (wegen Relativität, wenn die ganze Einrichtung in der Pfeilreichtung bewegt ist. Nach der üblichen Theorie kommt dies dadurch heraus, das man zwei Dopplereffekte hat, nämlich 1) für Emission am bewegten Teilchen, 2) für Reflexion am bewegten Spiegel. Man kann nun offenbar nicht einen dieser Dopplereffekte weglassen, den andern aber beibehalten Wenn man also verlangt, dass die Emission an bewegten Teilchen monochromatisch sei, muss man annehmen, dass das „Führungsfeld seine Frequenz durch Reflexion am bewegten Spiegel nicht ändere. Man käme also zu dem Ergebnis, dass bei Reflexi- on an bewegten Teilchen Spiegeln die Quanten ihre „Frequenz“ ändern, die Füh- rungsfelder dagegen nicht. Dies ist unmöglich. Der Elementarakt der Emission kann also vom Bewegungs-Zustand des Teilchens nicht in dem Sinne unabhängig sein, das das Emissionsfeld eines bewegten Teilchens durch das eines ruhenden Teilchens von passender Frequenz ersetzt werden kann.— Ich bin nun für das Ir- renhaus vollständig reif. Nichtsdestoweniger herzliche Grüsse und auf vergnügtes Wiedersehen Dein Einstein. ALS. [10 035]. [1]On Maja’s illness, see Doc. 102 and the preceding document. [2]See the preceding document for Paul Winteler’s request to send money. [3]Most likely Bohr 1922b, which is a German translation of a lecture Bohr gave on 18 October 1921 before a joint meeting of the physical and chemical societies in Copenhagen and which was originally published as Bohr 1922a. This lecture discusses the entire periodic system of elements in light of the fundamental postulates of quantum theory. The German translation was also published, together with two other essays, as Bohr 1922c, an English version of which was published in the same year by Cambridge University Press. Pais 1982, p. 417, conjectures that Einstein instead may be refer- ring to Bohr’s contribution to the Third Solvay Congress. However, this contribution was only distrib- uted in English in manuscript form and was presented by Ehrenfest, since Bohr did not attend the conference (nor did Einstein). Bohr’s report was published in French translation in Rapports 1923. [4]The correspondence principle and some of its applications are discussed in Bohr 1922b, pp. 21– 29. For more technically explicit expositions, see, e.g., Ehrenfest’s contribution to the proceedings of the Third Solvay Congress (Ehrenfest 1923), or Hilbert’s 1922/23 lectures on quantum theory (Sauer and Majer 2009, pp. 589–594). [5]For an earlier exposition of the problem, see Doc. 87.
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