1 8 0 D O C U M E N T 8 0 M A R C H 1 9 2 2 Der Grundgedanke besteht darin, den lokalen Zusammenhang der Textilfasern, welcher durch die Reibung im den gesponnenen Fäden un Inneren jedes Fadens, und durch den Gewebeverband, hergestellt wird, durch chemische Behandlung und möglichst lokalisierte Verschweissung der Fasern zu erreichen. Es sollten so mit ei- nem Minimum von Arbeit Gebilde entstehen ähnlich dem Filz, aber verziehbar und waschbar. Die nächstähnlichen Industrieprodukte sind 3)[3] die Hutfilze, bei wel- chen das in der Patentbeschreibung beschriebene Ansaugeverfahren schon ange- wendet wird 1) die Schleier aus sich kreuzenden Fäden aus künstlicher Seide, die noch vor der Verfestigung zum Kleben aneinander gebracht werden 2) und die per- gamentierten Papiere, bei welchen aber die Erweichung der Fasern und deren Zu- sammenkleben nicht sorgsam lokalisiert wird, wie ich es plane.[4] Solltest Du jemanden wissen, der sich dafür interessieren kann, so würde ich Dir sehr danken im Namen meines Enkels. Oder auch nicht—denn, wer weiss, viel- leicht muss die Seele der Familie wieder durch schmale Kost verfestigt werden. Bei mir ist sie unbehaglich weich. Ich war auf zwei Tage in Triest, fand meine Mutter ungewöhnlich wohl. Dann kam hier, mit erfreulicher Pünktlichkeit und beiderseitigem Wohlbefinden von Mutter & Kind, der Enkel. Ich sollte ruhig sein und endlich einmal wieder ein wenig für das Amt arbeiten können, aber jeder Hauch hindert mich, alles regt mich auf (oder, vielleicht besser gesagt, ab). Das blöde Geschreibsel vom armen Guilleaume zum Beispiel:[5] bei welchem ich es mich beschämt, dass ich nicht, wenigstens für den dritten Hörer, das endgültig überzeugende Wort nicht zu finde n beziehungsweise, es trifft eigentlich, rein logisch gesprochen, auch Lorentz: nämlich dass die Ortszeit ohne klare Bedeutung eingeführt wird. So kann vielleicht auch G meinen er dürfe auch nur so mit dem Lorentz-Transf. fuchteln. Aber…quod licet etc. Bei dieser Gelegenheit bin ich mit Vergnügen auf die Eigenschaften des „graphischen Fahrplans“ der zweidimensionalen Kinematik gestossen, welcher so deutlich die verschiedenen Lichttheorien zu erläutern gestattet, und bei die Lorentztransformation durch die einfachste projektive Beziehung (Polargerade der Sy und Polarebene) wiedergibt. Ist diese Darstellungsweise schon irgendwo ausgiebig und benützt? Bei Weyl ist sie natürlich richtig gezeichnet,[6] aber nur für die Lorentztransformation, während es nett ist die Ritzsche anderen Lichttheorien mit demselben Bilde zu verfolgen, und es auch nett ist, die Ableitung der Lorentztransformation und der Lorentzverkürzung davon zu erl mit deren Hülfe zu geben, bezw. mit dieser Figur als Erläuterung zu geben.— —Vero frug mich vor einigen Tagen warum ob eigentlich der Transversal- dopplereffekt an raschen Anodenstrahlen gemessen worden sei, bezw. welche Ver- suche bei auf diesem Gebiete vorliegen. Ich weiss auch nichts näheres darüber. [7] Eine Sache, über die ich eigentlich auch nicht recht im Klaren bin, ist, welche effekt wie sich der Effekt erster Ordnung bei der Theorie der Jupitertrabanten, bei