D O C U M E N T 4 4 8 M A R C H 1 9 2 3 7 3 9 Zwei Banken wurden mit der Empfangnahme beauftragt 1. die Schw. Kreditan- stalt in Zürich für den Teil der nicht uns gehört dem Konsortium gehört. 2. die Lu- zerner Kantonalbank für die Summe die dem Konsortium gehört,[5] denn dort habe ich ein Konto-Korrent. Ad 1: Die Kreditanstalt erhielt, da ich von den 3% Couponsteuer noch nichts wusste u. ich diesen Abzug nicht vorannehmen konnte, diese 3% zuviel u. ich mus- ste also nachträglich von hier aus Ordre geben dass diese 3 % an Albert Karr gingen.[6] Desswegen 2 maliger Briefwechsel mit Curti u. der Kreditanstalt.[7] An- derseits erklärte die Kreditanstalt, dass ein gewisses Konto bei ihr nicht existiere u. erst auf meine Versicherung dass es existieren müsse, sah die ihren Irrtum ein u. liess die von mir geschehene Überweisung an dieses Konto vor sich gehen. Diese Sache kam also bis Mitte Januar endlich in Ordnung. Die ganz ergangene Korre- spondenz steht zu Deiner Verfügung. ad 2. Die Luzerner Kantonalbank erhielt die Restsumme, die dem Konsortium gehört, weniger die 3% Couponsteuer. Ausserdem: Bevor ich noch das Geld der SAG hatte, dh. noch von Zürich aus, hatte ich der Kantonalbank geschrieben, dass ich ihr einen grösseren Geldbetrag überweisen werde, nach dessen Erhalt sie mir nach Italien (in der Meinung, dass es von dem mir gehörenden Anteil geschehe), einen bestimmten Betrag in Lire zusende. Da ich von der Kantonalbank, nach Ita- lien zurückgekehrt, weiter nichts mehr hörte (zur Jahreswende, beim Rechnungs- abschluss, häuft sich bei jeder Bank die Korrespondenz), gab ich zur Sicherheit Curti den Auftrag, mir für 1000 frs Lire zu senden (immer in der Meinung, von meinem Geld). Auch glaube ich dass ich ein Moment nicht mehr daran gedacht habe dass ich der Kantonalbank bereits vom Zürich aus einen ähnlichen Lire-Auf- trag erteilt hatte, kurz u. gut, Anfang Januar kamen von beiden Seiten die Lire, so- dass ich mehr Lire in Italien hatte als ich gewünscht oder gebraucht hätte. Das war mir sogar unangenehm denn in diesem Augenblick ging die Ruhrgeschichte los u. brachte einen Fall der Ententekurse, bezw. auch des ital. Kurses.[8] Ich hätte nun, mit einigem Verlust, die (gar nicht gewünschten u. doch zuviel erhaltenen) Lire so- fort in Franken umsetzen u. an Karr zur Anweisung bringen lassen können, u. das wäre, trotz des Verlustes, den ich erleiden musste, auch das gescheiteste gewesen, ganz abgesehn davon dass ich in jeder Hinsicht bestrebt war korrekt zu handeln da ich weiss wie penibel Du die Geldsachen behandelt wissen willst. Ich glaubte in- dessen, ebenso korrekt zu handeln indem ich, ohne Kurs-verlust zu erleiden, die in Florenz liegenden Lire nicht in Franken-Anweisung an Karr umwandelte, sondern an Karr die Frankenbeträge zur Anweisung bringen werde, welche ich in der Schweiz zu gute haben würde, d.h. meinen eventuellen Überschuss bei der Kanto- nalbank in Luzern nach Rechnungsabschluss (den ich übrigens noch heute nicht
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