DOC. 318 CRISIS OF THEORETICAL PHYSICS 457 (4) der Physik der Erfahrung gegenüber nicht stand hält, so wenig wie die von ihr begründete Mechanik. Es ist vielmehr zu erwarten, dass der Fortschritt der Wissenschaft eine Änderung ihres Fundamentes verlangt welche nicht minder tiefgreifend ist als diejenige welche wir unter dem Namen "Feldtheorie" zusammengefasst haben. Da wir aber noch weit von einem logisch klaren Fundament entfernt sind, müssen wir uns hier damit begnügen zu zeigen, inwiefern die bisherige Grundlage sich als unzureichend erweist, und wie man durch erfolgreiche, aber doch nur tastende Versuche, die durch den Namen "Quantentheorie" zusammengefasst sind, wichtigen Gruppen physikalischer Erscheinungrn gerecht geworden ist. Die Quantentheorie nahm ihren Ursprung bei der Theorie der thermischen Strahlung, für welche die Vereinigung von Mechanik und elektromagnetischer Feldtheorie ein mit der Erfahrung unvereinbares und sogar an sich unvernünftiges Gesetz liefert. Das Grundproblem der Wärmestrahlung lässt sich wie folgt formulieren. Die Thermody- namik lehrt, dass im Innern eines von undurchsichtigen Körpern von der Temperatur T umgebenen Hohlraumes eine Strahlung vorhanden ist, deren Zusammensetzung völlig unabhängig ist von der Natur der die Wandung des Hohlraumes bildenden Körper. Ist p die monochromatische Strahlungsdichte, d. h. pdv die Strahlungsenergie im Hohlraum pro Volumeinheit, deren Frequenz zwischen v und v+dv liegt, so ist p eine ganz bestimmte Funktion von v und T. Diese ist durch rein thermody- namische Betrachtungen nicht bestimmbar ihre Ableitung setzt vielmehr einen Einblick in die Natur des Prozesses der Erzeugung und Absorption der Strahlung voraus: Die klassische Mechanik in Verbindung mit der Maxwell'schen Elektrodynamik liefert für p einen Ausdruck von der Form: p=av2 T, (1) welcher schon darum nicht zutreffen kann, weil er für die Gesamtdichte
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