1 0 0 D O C U M E N T 2 9 O P T I C A L E X P E R I M E N T Diese Ergebnisse würden notwendig zu einer reinen Emissionstheorie (Korpus- kulartheorie) des Lichtes führen, wenn nicht die Interferenz-Erscheinungen einer Interpretation von diesem Standpunkte aus stets unüberwindliche Hindernisse be- reitet hätten. Insbesondere scheint es nach jeder Emissionstheorie unmöglich, dass eine Lichtquelle nach verschiedenen Richtungen kohärentes Licht sendet, was doch unzweifelhaft der Fall ist denn es beruht beispielsweise die Wirkung des Mi- kroskops darauf, dass das vom Objekt nach gegenüberliegenden Rändern eines Mi- kroskop-Objektivs gesandte Licht zur Interferenz kommt. Wenn auch eine Korpuskular-Theorie des Lichtes einem Teil der Erscheinungen nicht gerecht werden kann, so drückt sie doch Züge der Lichtphänomene aus, die in der man mit Hilfe der Undulationstheorie keinen Platz finden. zu deuten gewohnt ist. Sie erlaubt z. B. ebenfalls ein Verstehen des Dopplerschen Prinzipes. Sendet ein bewegtes Molekül ein Quant von der Eigenfrequenz aus (beurteilt vom Molekül) in einer Richtung, die den Winkel ϑ zur Bewegungsrichtung bildet, so ist der Ge- schwindigkeitsverlust, den das Molekül dadurch erleidet, . Diesem Ge- schwindigkeitsverlust entspricht der Energieverlust . Da diese Energie in Strahlungsenergie des Quants übergehen muss, so wird diese im Ganzen oder , was nach der Quantenregel gleich sein muss, wenn ν die Frequenz des Quants vom nicht mitbewegten Be- zugssystem aus bedeutet. Hieraus folgt die Gleichung (1). Eines ist für uns von besonderer Wichtigkeit. Nach der Korpuskulartheorie kann man es dem durch den Raum sich bewegenden Quant nicht ansehen, ob es von ei- nem bewegten oder ruhenden Molekül herstammt, wenigstens wenn man sich das Quant als einen mit der Geschwindigkeit c bewegten Punkt denkt, der nur durch einen Energie-Wert und allenfalls durch eine Polarisationsrichtung vollständig ge- kennzeichnet ist. Das Quant könnte ebensogut von einem ruhenden Molekül pas- sender Emissionsfrequenz herstammen. Dagegen haben wir gesehen, dass nach der Undulationstheorie dem Elementarprozess formale Qualitäten zukommen die es im Prinzip gestatten, festzustellen, ob die Emission von einem ruhenden oder von einem bewegten Molekül stammt. Wir fragen nun nach einem experimentellen Kriterium für jenes Merkmal, das nach der Undulationstheorie dem Lichte zukommt, das von bewegten Teilchen stammt. Nach dieser ist der Abstand zweier Flächen gleicher Phase und damit die ν0 hv0 c ------- - cosϑ m ----------- - mq hv0cosϑ cm -------------------- hv0--------------- qcosϑ c = hv0 hv0--------------- qcosϑ c + hv0 1 q c --cosϑ - + [p. 5]
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