360 DOC. 234 RESPONSE TO ANDERSON 329 5300 330 aber, wie man sich leicht überzeugt, auf der erwähnten An- nahme beruhen. Damit haben wir die Untersuchung des Meridian- instruments abgeschlossen. Die Untersuchung der Winkel- messung in den zur Meridianebene normalen Ebenen bringt, wie man sich leicht überzeugt, keine neuen Resultate. Zusammen fassend können wir also sagen: der Winkel- messung liegt die Annahme der euklidischen Kinematik des starren Körpers zu Grunde. Die Verwendung optischer Hilfs- apparate (Fernrohr, Mikroskop usw.) bringt keine neuen optischen Annahmen mit sich. Die »Starrheit« der Instrumente wird mit Hilfe unserer Annahme 2 und der Unabhängigkeit der Abbildungsgesetze von der Richtung geprüft. Diese letztere ist zwar noch nicht unmittelbar überprüft, kann aber durch den Ausfall des Michelsonschen Versuches gestützt werden. Wien, 1924 Febr. 15. Fr. Zerner. Über eine mögliche Form fiktiver Doppelsterne. Es ist gegenwärtig wohl als höchst wahrscheinlich an- zunehmen, daß ein Lichtstrahl, der in der Nähe der Oberflächevon eines Sternes vorbeigeht, eine Ablenkung erfährt. Ist y diese Ablenkung und yQ der Maximumwert an der Oberfläche, so ist /0- -°. Die Größe des Winkels ist bei der Sonne y0 = i f 7 es dürften aber wohl Sterne existieren, bei denen y0 gleich mehreren Bogensekunden ist vielleicht auch noch mehr. Es sei A ein großer Stern (Gigant), T die Erde, B ein entfernter Stern die Winkeldistanz zwischen A undTeleskopisch B, von T aus gesehen, sei a, und der Winkel zwischen A und T, von B aus gesehen, sei ß. Es ist dann r - «-*-ß- Ist B sehr weit entfernt, so ist annähernd y - ct.Sterne, Es kann also « gleich mehreren Bogensekunden sein, und der Maximumwert von a wäre etwa gleich y0. Man sieht deneingefangen Stern B von der Erde aus an zwei Stellen: direkt in der Richtung TB und außerdem nahe der Oberfläche von A, analog einem Spiegelbild. Haben wir mehrere Sterne B,C,D, so würden die Spiegelbilder umgekehrt gelegen sein wie in Petrograd, 1924 Jan. 28. Von O. Chwolson. einem gewöhnlichen Spiegel, nämlich in der Reihenfolge D,C,B, wenn A aus gerechnet wird (D wäre am nächsten zu A). Der Stern A würde als fiktiver Doppelstern erscheinen. wäre er selbstverständlich nicht zu trennen. Sein Spektrum bestände aus der Übereinanderlagerung zweier, vielleicht total verschiedenartiger Spektren. Nach der Inter- ferenzmethode müßte er als Doppelstern erscheinen. Alle die von der Erde aus gesehen rings um A in der Ent- fernung yQ-ß liegen, würden von dem Stern A gleichsam werden. Sollte zufällig TAB eine gerade Linie sein, so würde, von der Erde aus gesehen, der Stern A von einem Ring umgeben erscheinen. Ob der hier angegebene Fall eines fiktiven Doppelsternes auch wirklich vorkommt, kann ich nicht beurteilen. O. Chwolson. Antwort auf eine Bemerkung von W. Anderson. Daß ein Elektronengas einer Substanz mit negativem Brechungsvermögen optisch äquivalent sein müßte, kann bei dem heutigen Stand unserer Kenntnisse nicht zweifelhaft sein, da dasselbe einer Substanz von verschwindend kleiner Eigenfrequenz äquivalent ist. Aus der Bewegungsgleichung eX = /1 á2x/ä eines Elektrons von der elektrischen Masse e und der pon- derabeln Masse folgt nämlich für einen sinusartig pendelnden Prozeß von der Frequenz v die Gleichung eX = - [27tvY fix . Berücksichtigt man, daß ex das »Moment« eines schwingenden Elektrons ist, so erhält man für die Polarisation p = nex eines Elektronengases mit n Elektronen pro Volumeinheit p = - e*n/[[i (2m')2]'X. Hieraus folgt, daß die scheinbare Dielektrizitätskonstante D = 1+4 np]X = i - 2 n![n(i r2) ist. VD ist in diesem Falle der Brechungsexponent, also jedenfalls kleiner als 1. Es erübrigt sich bei dieser Sachlage, auf das Quantitative einzugehen. Es sei noch bemerkt, daß ein Vergleich des Elektronen- gases mit einem Metall unstatthaft ist, weil die bei der elemen- taren Theorie der Metalle zugrundegelegte »Reibungskraft« bei freien Elektronen fehlt das Verhalten der letzteren ist allein durch die Einwirkung des elektrischen Feldes und durch die Trägheit bedingt. Berlin, 1924 April 15. A. Einstein. Zur Bemerkung von In his note entitled »Zu Prof. Einsteins Bemerkung AN 5233«, W. Anderson makes use of the well-known formula for the index of refraction of a medium containing bothconception free and bound electrons, and concludes that the index of refrac- tion of an electron gas differs materially from the value previ- ously published by the author1). Anderson's results, however, are based upon the hypothesis that the dielectric constantcurrent W. Anderson AN 5269. of an electron gas is greater than unity, and that the. conduc- tivity is large. This assumption seems to be based on an erroneous of dielectric constant and conductivity. In fact, if Hea- viside-Lorentz rational units are employed, the dielectric constant diminished by unity and the conductivity are nothing other than the coefficients of E and E respectively in the expression for the density. That is, if the current density is [2] l) ApJ 57.238, 1923.
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