1 7 6 D O C U M E N T 1 1 0 S E P T E M B E R 1 9 2 3 wollen alles ruhig abwarten. Albert denkt sicher gar nicht daran, Übles gegen Euch im Sinne zu haben. Er wäre wohl letztes Jahr nicht so hässlich gewesen, wenn nicht die dumme Angelegenheit mit der Photographie seine jugendliche Eitelkeit verletzt hätte—lauter Dummheiten.[6] Das hiesige Leben ist gut für die Nerven. Nichts unerwartetes, kein Telephon und fast keine Briefe. Wegen des japanischen Erdbebens werde ich keine Artikel schreiben, aber das Telegramm telegraphisch beantworten Euch allen gute Besserung und beste Grüsse von Euerm Albert. ALS. [143 135]. [1]The “great Kanto earthquake” on 1 September 1923 claimed 140,000 lives and destroyed much of Tokyo and Yokohama. Its epicenter lay 98 kilometers southeast of Tokyo in the Sagami Bay and measured between 7.9 and 8.3 on the Richter scale (see Gates and Ritchie 2007, pp. 133–134). [2]To participate in the meeting of the Deutsche Physikalische Gesellschaft (see Doc. 74). In Doc. 107 he had announced his decision not to attend. [3]Possibly recurrences of Elsa’s nephritis (see Doc. 21) and Ilse’s colic (see Doc. 27). [4]The rate of exchange was 33,330,000 marks to 1 U.S. dollar (see Berliner Tageblatt, 8 Septem- ber 1923). [5]Einstein’s nephew, Hans Meier (1900–?). His mother, Paula Meier-Einstein (1878–ca. 1955), was Elsa’s sister. [6]Hans Albert Einstein (see Doc. 68, note 1). 110. To Hermann Anschütz-Kaempfe [Kiel, 8 September 1923][1] Lieber Herr Anschütz! Eine prächtige Woche liegt schon hinter uns mit vielem Segelschiff-Fahren und allem Sonstigen, was sonst hier an Schönem ist. Leider gehts nur mehr diese Wo- che, weil ich heute über 8 Tagen nach Bonn zur Physiker-Versammlung muss, wel- che als ein moralisches Aequivalent einer Flottendemonstration gegen Frankreich gedacht ist. Die Wölfe können aus ihrer Haut nicht heraus, und man muss kame- radschaftlich mit ihnen heulen.[2] Nun zu den Kreiselangelegenheiten, obwohl ich weiss, dass Sie sonst darüber hinreichend auf dem Laufenden gehalten werden. Die Sache des Bergwerks- Kreisels[3] liegt viel einfacher als wir dachten. Die reflektierende Fläche ist viel zu schlecht, um ein ordentliches optisches Bild des Fadens zu erhalten, auch wenn der Kreisel gar nicht rotiert. Die Schwierigkeiten der Herstellung sind, da es auf 10–4 mm dabei ankommt so gross, dass gegenwärtig nur Zeiss so was machen kann. Deshalb soll jeder Kreisel zu Zeiss geschickt werden, dass er die Flächen an-