D O C . 4 8 4 O N T H E T H E O R Y O F L I G H T 7 6 5 484. “Remarks on the Current State of the Theory of Light” Bemerkungen zu der gegenwärtigen Lage der Theorie des Lichtes[1] [Rio de Janeiro,] 7. V. 25. Bis vor kurzer Zeit glaubte man, dass mit der Undulationstheorie des Lichtes in deren elektromagnetischer Fassung eine endgültige Kenntnis der Natur der Strah- lung gewonnen sei. Seit etwa 25 Jahren aber weiss man, dass diese Theorie zwar die geometrischen Eigenschaften des Lichtes in genauer Weise darstellt (Brechung, Beugung, Interferenz etc.), die thermischen und energetischen Eigenschaften der Strahlung aber nicht zu verstehen gestattet. Eine neue theoretische Konzeption, die Quantentheorie des Lichtes, welche der alten Newtonschen Emanations-Theorie nahe steht, trat unvermittelt neben die Undulationstheorie des Lichtes und hat durch ihre Leistungen (Erklärung der Planckschen Strahlungsformel, der photo- chemischen Erscheinungen, Bohrsche Atomtheorie) eine sichere Stellung in der Wissenschaft erlangt. Eine logische Synthese der Quantentheorie und Undulations- theorie ist trotz aller Anstrengung der Physiker bisher nicht gelungen. Deshalb ist die Frage nach der Realität korpuskel-artiger Lichtquanten eine viel umstrittene. Vor Kurzem hat N. Bohr zusammen mit Cramers und Slater einen interessanten Versuch unternommen, die energetischen Eigenschaften des Lichtes theoretisch zu erfassen, ohne die Hypothese heranzuziehen, dass die Strahlung aus korpuskel-ar- tigen Quanten bestehe.[2] Nach der Ansicht dieser Forscher hat man sich nach wie vor vorzustellen, dass die ¢Licht² Strahlung aus nach allen Richtungen hin sich ver- teilenden Wellen bestehe, welche von der Materie im Sinne der Undulationstheorie kontinuierlich absorbiert werden, aber trotzdem nach rein statistischen Gesetzen in einzelnen Atomen quantenartige Wirkungen erzeugen, genau so, wie wenn die Strahlung aus Quanten von der Energie und dem Impuls bestünde. Dieser Konception zuliebe haben die Autoren die exakte Gültigkeit der Energie- und Im- puls-Satzes ¢zugrund² aufgegeben und an dessen Stelle eine Relation gesetzt, wel- che nur statistische Gültigkeit beansprucht. Zur experimentellen Prüfung dieser Auffassung haben die Berliner Physiker Geiger und Bothe ein interessantes Experiment unternommen, auf das ich Ihre [p. 1] [p. 2] c ----- -
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