6 3 6 D O C U M E N T 4 2 1 J A N U A R Y 1 9 2 5 421. From Auguste Piccard Bruxelles, 14. Av. Ernestine, den 13. I 24 [1925][1] Hochgeehrter Herr Professor! Ihr liebenswürdiger Brief vom 28. XII hat mich sehr gefreut.[2] Ich werde also in der angegebenen Weise mit Expansion arbeiten, was ja unter allen Umständen ein interessantes Resultat geben sollte. Da das Resultat wahrscheinlich negativ sein wird, beschäftigt mich schon jetzt eine andere Fragestellung, die ich Ihrem Urteil unter[bre]iten möchte. Es kann wohl sein, dass Proton und Elektron statisch gemessen gleiche Ladung haben, aber elektromagnetisch gemessen ungleich sind. Dadurch würden natürlich Erd und Sonnenfeld erklärt, nicht aber die meteorologischen Erscheinungen die so wie so noch im unklaren liegen. Unter diesen Umständen wäre es interessant direkt das durch bewegte Massen erzeugte magnetische Feld zu beobachten. Obgleich der Ef- fekt sehr klein ist, so ist seine Messung doch nicht ganz aussichtslos. Ich habe zwar noch keine genauen Rechnungen gemacht, da der Gedanke erst von heute stammt dennoch möchte ich Ihnen die Grundlagen der Ueberlegung unterbreiten: Ich lasse eine Masse von z. B. 10 kg Blei von grosserer Höhe (15 bis 50 m) fal- len. Das Blei ist durch einen dünnen Draht mit der Erde verbunden, dann stellt es elektromagnetisch gemessen eine Ladung von 1 Elektr. Stat. Einheit dar = Coulomb. Während seines Falles stellt es hier einen festen Punkt in der Nähe seiner Bahn während etwa Sec. einen Stromstoss von Amp dar. Dieser Strom hat eine ungeheuere elektromotorische Kraft. Um das Bleistück während seines Vorbe[i]fallens innert einiger dm abzubremsen braucht man 109 dyn diese wären äquivalent einem Felde von 109 elektrostatischer Einheiten. Unser Strom hat also eine Elektromotorische Kraft von 3·1011 Volt! Nun lasse ich das Blei durch einen Rowlandschen Ring hindurchfallen, was ei- ner halben Windung entspricht. Im Eisen entsteht eine Magnetomotorische Kraft von und eine dementsprechende Magnetisierung, unabhängig vom Quer- schnitt des Eisens. Nun lege ich um das Eisen eine Sekundärwicklung von etwa 100 1 3 109 --------------- 1 100 -------- - 1 3 107 --------------- 3 107 ---------------
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